Piotr Naimski, Regierungsbevollmächtigter für strategische Energieinfrastrukturen, hat angekündigt, dass der Bau der Baltic Pipe im Zeitplan liegt und die Erdgasleitung im Oktober in Betrieb genommen werden soll.

Baltic Pipe soll einer der Bausteine der polnischen Energieunabhängigkeit sein. Sie soll Polen in die Lage versetzen, Gas aus dem norwegischen Schelf zu beziehen und auf Gaslieferungen aus Russland zu verzichten. Die Pipeline, die aus mehreren Abschnitten besteht, die unter anderem auf dem Grund der Ostsee und durch dänisches Gebiet verlaufen, soll im Herbst 2022 in Betrieb genommen werden.

Naimski erklärte gegenüber dem Polnischen Radio 24, dass Polen — wie alle Länder in Europa — von den Preismanipulationen beim Gas sehr schmerzlich betroffen sei. — Sie wirken sich auch auf die Kohle- und Strompreise aus. Diese Krise hat politische Ursachen. Es handelt sich um russische Manipulation — betonte der Regierungsbevollmächtigte.

Er fügte hinzu, dass Polen gegen Putins Energieerpressung resistent sei, weil es über nahezu intakte Gasreserven verfüge. – Dies ist den Maßnahmen der Polnischen Öl- und Gasgesellschaft zu verdanken, aber auch den Temperaturen, die wir in diesem Winter hatten. Wir sind dieser Erpressung nicht in dem Maße ausgesetzt, wie es einige Länder in Westeuropa sind — schätzte der Bevollmächtigte ein.

Nach Ansicht von Naimski sind die Faktoren, die sich auf den Preisanstieg auswirken, die Inflation und die durch die Pandemie ausgelöste Krise, aber besonders wichtig sind die direkten Auswirkungen von Gazprom, das die Gaslieferungen nach Westeuropa eingestellt hat und die Preise an den Börsen in die Höhe getrieben hat.

– Dies ist ein politisches Instrument, das die Russen wieder einmal einsetzen, um genau ihre politischen Ziele zu erreichen — betonte Naimski.

Arkadiusz Słomczyński