„Wir erwägen Kontrollen an der Grenze zu Deutschland, weil wir über die Migrationgsströme aus Italien besorgt sind”, sagte Regierungssprecher Piotr Müller dem Fernsehsender Polsat News und bezog sich dabei auf Medienberichte, wonach Deutschland am Mittwoch, dem 27. September, vorübergehende Kontrollen an den Grenzen zu Polen und der Tschechischen Republik ankündigen wolle.
Die deutsche Innenministerin Nancy Faeser werde vorübergehende Kontrollen an den deutschen Grenzen zu Polen und der Tschechischen Republik ankündigen, um den Zustrom von Asylbewerbern zu begrenzen, so eine Quelle in der deutschen Regierung gegenüber dem Portal Politico.
Nach Angaben von Politico stehe die deutsche Regierung unter zunehmendem Druck, mit Asylbewerbern umzugehen. Viele kommen über die Grenzen Polens und der Tschechischen Republik. In den ersten acht Monaten des Jahres 2023 beantragten rund 204 Tausend Menschen in Deutschland Asyl, 77 Prozent mehr als im gleichen Zeitraum des vergangenen Jahres.
Der Sprecher der polnischen Regierung wies darauf hin, dass Polen das Migrationsproblem lauter anspreche als Deutschland und dies schon seit langem tue. „Wir sprechen in diesem Zusammenhang von der Balkanroute, der Einwanderungsroute aus Südeuropa. Deshalb haben wir mit den Kontrollen an der Grenze zu Slowakei begonnen”, so Müller weiter.
„Wir sind besorgt, dass es jeden Moment Verkehr aus Richtung Italien geben wird. Deshalb denken wir über Kontrollen an der deutsch-polnischen Grenze nach, weil wir diesen Zustrom aus Italien fürchten”, erklärte der Regierungssprecher.
Der Grenzschutz hat am Dienstag gemäß der Entscheidung von Premierminister Mateusz Morawiecki an der polnisch-slowakischen Grenze ständige und Ad-hoc-Kontrollen von Bussen und anderen Fahrzeugen eingeführt, die möglicherweise illegale Migranten aus dieser Richtung befördern.
„Seit einigen Wochen beobachten wir einen Anstieg der Zahl von Ausländern, die über die Balkanroute durch Polen nach Deutschland reisen”, informierte Anna Michalska, Sprecherin des Grenzschutzes. Wie sie erläuterte, habe die Zahl der illegalen Einwanderer vor allem an dem Grenzabschnitt zur Slowakei zugenommen. Insgesamt habe sich die Zahl der illegalen Einwanderer an den beiden südlichen Grenzabschnitten zur Tschechischen Republik und zur Slowakei fast versiebenfacht, fügte sie hinzu.
Adrian Andrzejewski