Polen bereitet sich auf die Aufnahme von bis zu einer Million Ukrainern, die vor der russischen Militäraggression fliehen werden, vor. – Sollte es in der Ukraine zu einem Krieg kommen, müssten wir mit einem Zustrom von echten Flüchtlingen rechnen. Menschen, die vor der Feuersbrunst fliehen; Menschen, die vor dem Tod fliehen, die vor den Gräueltaten des Krieges fliehen — sagte der stellvertretende Leiter des Ministeriums für Inneres und Verwaltung, Maciej Wąsik, in TV Republika.
Er betonte, dass es um die Vorbereitung von Übergängen, medizinischer Versorgung, Unterkunft und Verpflegung gehe. – Diese Menschen werden gemäß der Genfer Konvention von der polnischen Fürsorge erfasst, und wir lehnen dies keineswegs ab. Wo immer es echte Flüchtlinge gibt, müssen wir ihnen helfen, das ist Völkerrecht, das sind aber auch Grundsätze des Zusammenlebens unter zivilisierten Menschen, Grundsätze der europäischen und christlichen Kultur. Wir können nicht davor weglaufen und wir wehren uns nicht dagegen — sagte der stellvertretende Leiter des Innenministeriums.
Der stellvertretende Minister fügte hinzu, dass Polen auf den schlimmsten Fall vorbereitet sein sollte. – Seit einiger Zeit ergreift das Ministerium für Inneres und Verwaltung Maßnahmen, um sicherzustellen, dass wir auf die Ankunft dieser Welle von bis zu einer Million Menschen, die im drastischsten Fall an unserer Ostgrenze auftauchen könnte, vorbereitet sind — sagte er.
Wąsik ist der Meinung, dass wir nicht in Hysterie und Panik verfallen sollten, unter anderem weil Wladimir Putin gute Beziehungen zu China wichtig sind und der russische Präsident deshalb keine entscheidenden Schritte unternehmen wird, weil dies die chinesische Seite gegen ihn aufbringen könnte.
Der Nationale Sicherheitsrat ist am Freitag zusammengekommen, um die aktuelle Lage im Hinblick auf die Gefahr einer russischen Invasion in der Ukraine zu erörtern. Zu Beginn des Treffens erklärte Präsident Andrzej Duda, dass es derzeit keine direkte militärische Bedrohung für Polen gebe. Er fügte jedoch hinzu, dass es eine derartige Situation seit 1989 nicht mehr gegeben habe.
Arkadiusz Słomczyński