Polen ist mit einer Jahresproduktion von 1,3 Millionen Tonnen der drittgrößte Wasserstoffproduzent in der Europäischen Union (hinter Deutschland und den Niederlanden), und es wird erwartet, dass die wasserstoffbasierten wirtschaftlichen Projekten von acht im Lande tätigen Wasserstofftälern vorangetrieben werden. Laut dem Bericht des Polnischen Wirtschaftsinstituts „Der Wettlauf um den Wasserstoff: Länder und ihre Wasserstoffstrategien” ist das Tempo der Verbreitung dieses Kraftstoffs jedoch zu gering.
Im Jahr 2022 waren nur 3,1 Prozent der öffentlichen Forschungsausgaben in Polen energiebezogen, während dieser Prozentsatz in anderen IEA-Mitgliedsländern bei über 12 Prozent lag. 2022 betrugen die öffentlichen Ausgaben für die Forschung im Bereich der Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologie nur 22,3 Millionen PLN.
Bei der Wasserstofferzeugung ist die Entwicklung der Elektrolyse unter Verwendung erneuerbarer Energiequellen (EE) besonders wichtig. Die Europäische Union geht davon aus, dass die jährliche Produktion von grünem Wasserstoff nach 2030 10 Millionen Tonnen erreichen wird. Der Wert der damit verbundenen notwendigen Investitionen in erneuerbare Energien wird auf 430 Milliarden EUR geschätzt.
Heute wird in Polen vor allem der der so genannte graue Wasserstoff produziert. Er wird in Industrieanlagen hergestellt und dort verwendet — vor allem in der Chemie-, Raffinerie- und Lebensmittelindustrie. Der meiste Wasserstoff wird für die Ölraffination und die Herstellung von Ammoniak verwendet. Laut einer von der Agentur für industrielle Entwicklung in Polen erstellten Karte der Wasserstoffinvestitionen sind derzeit 74 Unternehmen an Wasserstoffinvestitionen beteiligt, berichtet die Tageszeitung „Rzeczpospolita”.
Die Zeitung räumt ein, dass die Chancen für einen Anstieg der Nutzung von Wasserstoff im öffentlichen Nahverkehr liegen, wo zahlreiche Investitionen geplant sind. Einem Bericht der Bank Gospodarstwa Krajowego zufolge sind von den 900 Fahrzeugen, die derzeit von den befragten Kommunen angeschafft werden, 6 % Wasserstoffbusse, und bis 2028 sollen bis zu 17 % der 1200 emissionsarmen Busse mit Wasserstoff betrieben werden.
Arkadiusz Słomczyński