Die PMI-Indizes in Polen und Westeuropa nähern sich der 50-Punkte-Grenze, die Wirtschaftswachstum signalisiert, bemerken die Ökonomen des Polnischen Wirtschaftsinstituts (PIE) unter Bezugnahme auf den jüngsten S&P Global Index. Der PMI-Index stieg im Februar über die Marktprognosen hinaus.
Wie S&P Global am Mittwoch mitteilte, erreichte der PMI-Index für die Industrie in Polen im Februar 48,5 Punkte, gegenüber 47,5 Punkten im Januar.
„Die Situation der polnischen Industrie verbessert sich im Vergleich zur Eurozone. Im Westen meldeten die Unternehmer im Februar eine Verschlechterung der Einschätzung der Wirtschaftstätigkeit. Dennoch liegen die Indizes sowohl in Polen als auch in Westeuropa nahe an der 50-Punkte-Grenze, die eigentlich ein Zeichen für Wirtschaftswachstum sein sollte”, so die Ökonomen des PIE.
Die Experten des Instituts schätzten ein, dass die Verlangsamung der Aktivität in der Eurozone und in Deutschland zu der schwächeren Leistung der polnischen Wirtschaft beitrage. Dennoch verzeichne die Industrie weiterhin ein Wachstum.
Die Umfragen des Statistischen Zentralamtes von Polen (GUS) zum Geschäftsklima zeigen, dass sich die Stimmung in der Wirtschaft nur leicht verschlechtert hat. Die Prognosen seien jedoch weniger pessimistisch.
Das GUS geht davon aus, dass die Lage in der Industrie auch in den kommenden Monaten schwach bleiben werde. Die Einschätzung der aktuellen Lage der Unternehmen fiel von -12,1 auf -13 Punkte, aber die Prognosen für die nächsten drei Monate verbessern sich deutlich. Der Index, der die Einschätzung der künftigen Wirtschaftstätigkeit widerspiegelt, verbesserte sich von -24,3 auf -15 Punkte, und die Prognosen für die Auftragsbestände von -18,6 auf -7,7. Die besseren Ergebnisse hängen mit einem geringeren Kostenanstieg zusammen — weniger Unternehmen melden die Bereitschaft, die Preise zu erhöhen.
Die Experten des Polnischen Wirtschaftsinstituts wiesen darauf hin, dass die Unternehmen immer seltener von einer Verknappung von Rohstoffen berichten. Gleichzeitig sind die Erwartungen für Preiserhöhungen auf dem niedrigsten Stand seit September 2021. Auch der Preisindex für die Industrieproduktion (PPI) ist rückläufig. Nach Ansicht der Analysten werde sich der geringere Inflationsdruck in einer stabileren Unternehmensleistung niederschlagen, und die niedrigere Inflation werde die wirtschaftliche Aktivität in Europa fördern.
Arkadiusz Słomczyński