Polskie Górnictwo Naftowe i Gazownictwo (PGNiG) hat angekündigt, dass das durch Baltic Pipe zu leitende Gas aus der eigenen Produktion aus Feldern in Norwegen und von Vertragslieferanten, die die dänischen und norwegischen Kontinentalschelfe ausbeuten, stammen wird. Die Baltic Pipe soll im Herbst den Betrieb aufnehmen und im nächsten Jahr ihre volle Kapazität erreichen.
Wie PGNiG betonte, bestehe das strategische Ziel darin, eine möglichst hohe Füllung von Baltic Pipe mit Gas aus eigener Produktion zu erreichen. Nach den angenommenen Prognosen dürfte sie in den ersten Betriebsjahren der Pipeline mindestens 2,5 Mrd. Kubikmeter jährlich betragen, mit der Perspektive einer Eigenproduktion von 4 Mrd. Kubikmeter im Jahr 2027.
Das Unternehmen erinnerte daran, dass es bereits Verträge über Gaslieferungen nach Polen über die Baltic Pipe u. a. mit dem dänischen Energiekonzern Ørsted abgeschlossen hat. Laut dem Portal polskieradio24.pl werden derzeit Gespräche über weitere Verträge geführt, einschließlich einer Ausweitung der Zusammenarbeit nicht nur im Bereich der Erdgaslieferungen, sondern auch auf den polnischen Energiesektor im Allgemeinen.
PGNiG betonte, dass die Baltic Pipe nicht als einzige Quelle zur Deckung des polnischen Gasbedarfs und als Ersatz für die Yamal-Leitung nach Auslaufen des Vertrags mit Gazprom betrachtet werde. Nach Ansicht des Unternehmens entspräche eine solche Annahme nicht der Idee der Diversifizierung, die keine Abhängigkeit von einer einzigen Lieferrichtung voraussetze.
„Unser Ziel ist es, ein flexibles Importportfolio zu gewährleisten, bei dem Gas aus Norwegen eines der Schlüsselelemente, wenn auch nicht das einzige, sein wird”, teilte PGNiG mit.
Die Baltic Pipe soll eine neue Route für Erdgas von Norwegen nach Dänemark und Polen und zu den Endverbrauchern in den Nachbarländern schaffen. Die Pipeline wird jährlich maximal 10 Mrd. Kubikmeter Gas nach Polen und 3 Mrd. Kubikmeter von Polen nach Dänemark transportieren können. Den Plänen zufolge soll Baltic Pipe am 1. Oktober 2022 den Betrieb aufnehmen und Anfang 2023 die volle Kapazität erreichen.
Arkadiusz Słómczyński