Die Patriotische Föderation, in der 32 Nichtregierungsorganisationen und gesellschaftliche Kreise aus ganz Polen zusammengeschlossen sind, will eine „Datenbank der Gräber der Januaraufständischen” schaffen. Sie soll die bestehenden Verzeichnisse der Kriegsgräber und der Gräber von Veteranen des Aufstandes konsolidieren, überprüfen und vervollständigen.
Ziel des Projekts ist die Erstellung eines leicht zugänglichen Online-Registers, in dem die Gräber der Teilnehmer des Aufstandes verzeichnet sein werden. Jede Ruhestatt soll auf einer Karte mit GPS-Koordinaten markiert werden, jeder Punkt soll ein Foto und Informationen über den Aufständischen, die Schlachten, Gefechte und Ereignisse, die mit dem Ort verbunden sind, enthalten. Die Idee ist, dass jeder in seiner Umgebung überprüfen kann, wo ein Veteran oder Teilnehmer der Schlachten von 1863-1864 liegt und welche Ereignisse in der Gegend stattgefunden haben.
„Seit 1989 gibt es immer noch keine vollständige Datenbank der Gräber der Januaraufständischen. Gegenwärtig sind uns 700 Orte bekannt, die in verschiedenen Datenbanken und Registern der dazu verpflichteten Institutionen verzeichnet sind. Leider sind sie oft ungeprüft, fehlerhaft und enthalten auch Gedenkstätten, die keine Gräber sind”, erklärt Eugeniusz Gosiewski, Koordinator des von der Kanzlei des Premierministers finanzierten Projekts.
Der erste Schritt wird darin bestehen, die bestehenden Datenbanken zusammenzuführen, zu überprüfen und zu aktualisieren. Dann werden die Datenbanken dank einer Gruppe von Historikern, Regionalisten und lokalen Kreisen, die sich um die Gräber der Aufständischen kümmern, um neue Informationen und noch nicht erfasste Gräber ergänzt. Jeder von ihnen wird den Registern der dazu verpflichteten Institutionen, insbesondere den Registern der Woiwodschaften, gemeldet, damit sie in die Obhut des polnischen Staates übergehen können.
Die Gräber der Aufständischen sind zwischen 100 und 160 Jahre alt, so dass sich viele von ihnen in einem katastrophalen Zustand befinden und renoviert werden müssen. Aus diesem Grund ist die Schaffung eines einheitlichen Registers so wichtig.
„Der bevorstehende 160. Jahrestag des Aufstandes ist eine gute Gelegenheit dazu”, kündigt Gosiewski an.
Arkadiusz Słomczyński