Das sanktionierte börsennotierte Unternehmen PAO Gazprom wurde am Montag, dem 14. November 2022, auf Beschluss des Ministers für Entwicklung und Technologie Waldemar Buda unter Zwangsverwaltung gestellt. Sie umfasst alle Anteile von PAO Gazprom an dem Unternehmen EuRoPol Gaz Transit S.A. Die Aktionäre von EuRoPol Gaz sind zu 48 Prozent PGNiG, zu 48 Prozent Gazprom und zu 4 Prozent Gas-Trading.
Die Anordnung der Zwangsverwaltung sei für das reibungslose Funktionieren von EuRoPol Gaz, einschließlich der Vermeidung einer Entscheidungslähmung in diesem Unternehmen und der Gewährleistung der Sicherheit der kritischen Infrastruktur für den Gastransport, notwendig, teilte der Minister für Entwicklung und Technologie Waldemar Buda mit. Gleichzeitig fügte er hinzu, dass diese Entscheidung dazu diene, die Energie- und Wirtschaftssicherheit Polens zu verbessern, insbesondere jetzt, wo wir es mit der russischen Aggression in der Ukraine und Putins Aktionen zur Destabilisierung der Lage in Europa zu tun hätten.
Wie das Ministerium für Entwicklung und Technologie (MRiT) in seiner Pressemitteilung hervorhebt, sei Polen das erste Land in Europa, das die vorläufige Zwangsverwaltung angeordnet habe.
„Wir tun alles, um den Auswirkungen der russischen Aggression entgegenzuwirken, aber auch, um russisches Kapital und russischen Einfluss auszuschalten. Die Verfassung erlaubt es uns nicht, zu enteignen. Deshalb haben wir gemeinsam mit dem Ministerium für Inneres und Verwaltung eine vorläufige Zwangsverwaltung angeordnet”, teilte der Leiter des Ministeriums für Entwicklung und Technologie mit.
EuRoPol Gaz ist Eigentümer des polnischen Teils der Erdgasleitung Jamal-Europa. Er umfasst unter anderem eine rund 684 km lange Gaspipeline, über die Erdgas für den Bedarf ausländischer und inländischer Verbraucher transportiert werden kann. Der Betreiber des polnischen Teils der Gasleitung ist das Unternehmen Gaz-System S.A., das für den ordnungsgemäßen Betrieb und die Sicherheit des Netzes, einschließlich der Wartung, Reparaturen und laufender technischer Überwachung, verantwortlich ist.
Adrian Andrzejewski