Die ORLEN-Gruppe übernimmt 50 Prozent der Anteile an der Konzession „Polaris” in der Barentssee, die für die Speicherung von Kohlendioxid genutzt werden soll. Dies ist das Ergebnis einer Vereinbarung zwischen PGNiG Upstream Norway und dem Eigentümer der Konzession, der Firma Horisont Energi AS.
Nach Angaben der ORLEN-Gruppe wird die Transaktion zur Entwicklung des neuen Geschäftsbereichs des Unternehmens beitragen, der sich mit der Sammlung und dem Management von industriellen CO2-Emissionen befasst. Polaris ist eines der fortschrittlichsten Kohlenstoffspeicherprojekte auf dem norwegischen Festlandsockel.
„Wir nehmen ein weiteres Projekt in Angriff, das die Position von ORLEN als regionaler Marktführer bei der Energiewende stärken wird. Die CO2-Abscheidung und -Speicherung wird für die Umsetzung der Klimapolitik des Unternehmens von großer Bedeutung sein. Sie wird es uns auch ermöglichen, eine neue Art von Kohlenstoffmanagement-Dienstleistungen anzubieten. Angesichts der hohen Preise für CO2-Emissionsrechte wird die CO2-Speicherung für den Erhalt der Wettbewerbsfähigkeit bestimmter Branchen in Polen und anderen EU-Ländern von entscheidender Bedeutung sein”, meint Daniel Obajtek, Vorstandsvorsitzender von ORLEN.
Im Rahmen der Vereinbarung zwischen PGNiG Upstream Norway (PUN) aus der ORLEN-Gruppe und Horisont Energi AS wird PUN 50 Prozent der Anteile an der Polaris-Konzession übernehmen und deren Betreiber werden. Damit kann das Unternehmen seine in mehr als 15 Jahren auf dem norwegischen Festlandsockel gesammelten Erfahrungen nutzen. Die Transaktion ist das Ergebnis einer von den Unternehmen im September dieses Jahres unterzeichneten Absichtserklärung und bedarf noch der Genehmigung durch die norwegischen Behörden.
Die Kapazität der geologischen Strukturen des CO2-Speichers „Polaris”, die auf den Anteil von PGNiG Upstream Norway entfallen, wird derzeit auf insgesamt rund 100 Millionen Tonnen Kohlendioxid geschätzt, was einen Speicherbetrieb für bis zu 25 Jahre ermöglichen dürfte.
Die CO2-Abscheidung und -Speicherung bzw. -Bewirtschaftung ist eine der Lösungen, mit denen ORLEN die mit seinen Raffinerie-, Petrochemie- und Upstream-Aktivitäten verbundenen Emissionen bis Ende 2030 um 25 % reduzieren will.
Adrian Andrzejewski