Jan Karol Chodkiewicz war ein außergewöhnlicher Stratege. Berühmt wurde er durch die Schlacht von Kirchholm, aber das war nicht das einzige Mal, dass er eine zahlenmäßig überlegene schwedische Armee besiegte. Erfahren Sie mehr über die Geschichte der Schlacht bei Weißenstein.
Am 25. September 1604, während des Krieges zwischen Polen und Schweden (1600-1611), fand eine Schlacht statt, die in die Geschichte einging. Das schwedische Heer, das rund 7000 Soldaten zählte und von Arvid Stålarma und dem spanischen Söldner Alonzo de Canuta angeführt wurde, umzingelte die Festung Weißenstein (poln. Biały Kamień). Der erste Versuch der Schweden, die Festung einzunehmen, scheiterte, und der zweite wurde durch das Eintreffen einer polnisch-litauischen Truppe unter dem Kommando des litauischen Feldhetmans Jan Karol Chodkiewicz, der nur 2000 Soldaten unter seinem Kommando hatte, unterbrochen.
Die Schlacht fand in schwierigem Gelände, mit sumpfigen Bächen, und unter schwierigen Wetterbedingungen statt. Trotzdem entschied sich Chodkiewicz nach sorgfältiger Prüfung der Lage für einen Überraschungsangriff auf den linken Flügel der Schweden. Seine Entscheidung erwies sich als Volltreffer. Die Husaren, die den rechten Flügel der polnisch-litauischen Armee bildeten, versetzten der schwedischen Kavallerie und Infanterie unter dem Kommando von Canuta, der in der Schlacht getötet wurde, einen vernichtenden Schlag. Der Tod von Canuta wirkte sich auf die Moral der Truppen aus, die trotz des anfänglichen erbitterten Widerstands ins Wanken gerieten. Nach der Zerstörung des linken Flügels der schwedischen Armee richtete Chodkiewicz den Rest seiner Truppen in den Angriff. Das Ergebnis war die völlige Desorganisation der schwedischen Armee und ihr Rückzug.
Die Verluste auf schwedischer Seite waren beträchtlich: 3000 schwedische Soldaten wurden getötet. Es wurden auch 6 Kanonen zusammen mit der gesamten Ausrüstung und 21 Fahnen erbeutet. Die Polen und Litauer verloren dagegen nur 50 Soldaten und es gab 100 Verwundete. Diese Schlacht endete mit einem Triumph für Polen-Litauen. Manche betrachten sie als Vorspiel zur Schlacht von Kirchholm, in der sich erneut das strategische Genie von Chodkiewicz zeigte.