Zwei Meisterwerke der Malerei haben ihren Weg in die Sammlung des Königlichen Wawel-Schlosses gefunden: „Das Wirtshaus St. Michael” von Pieter Brueghel dem Jüngeren und „Stillleben“ von Willem Claesz Heda. Die Kunstwerke wurden mit einem Sonderzuschuss des Premierministers und des Ministers für Kultur und Nationales Erbe erworben.
Bei der Präsentation der Neuerwerbungen betonte der stellvertretende Ministerpräsident, Minister für Kultur und Nationales Erbe, Professor Piotr Gliński, dass es sich um eine außergewöhnliche Leistung und einen der größten Ankäufe von Kunstwerken in Polen handelt.
„Das erforderte harte Arbeit, Engagement und Kenntnis des Themas, wofür ich allen danken möchte, die dazu beigetragen haben, dass wir Brueghel wieder in Krakau haben. Vor dem Krieg befand sich ein Gemälde desselben Autors, Pieter Brueghel des Jüngeren, im Nationalmuseum in Krakau — „Der Kampf zwischen Karneval und Fasten“. Leider ging es, wie viele andere Kunstwerke, in den Kriegswirren verloren. Höchstwahrscheinlich wurde er einfach gestohlen, aber wir haben diesen Brueghel für Krakau zurückgewonnen — symbolisch, könnte man sagen”, sagte Piotr Gliński, zitiert vom Polnischen Rundfunk.
Der Minister fügte hinzu, dass es sich um weitere wertvolle Kunstwerke handelt, die die Sammlungen der polnischen Museen bereichern. Er erinnerte u. a. an den Ankauf von 14 Grafiken von Marc Chagall für das Nationalmuseum in Warschau und an den Ankauf einer Sammlung antiker Skulpturen für das Nationalmuseum in Krakau.
Pieter Brueghel der Jüngere wurde als Kopist und Nachahmer der Kompositionen seines berühmten Vaters Pieter Brueghel des Älteren berühmt. „Das Wirtshaus St. Michael” ist, obwohl es in Bruegelscher Manier gehalten ist, dennoch sein eigenes Werk, in dem er sich auf keines der bekannten Werke seines Vaters bezieht.
Willem Claesz Heda spezialisierte sich auf das Malen so genannter Frühstücke (ontbijtjes), auch bekannt als monochrome Banketjes. Das Stillleben in grau-grünen Tönen zeigt eine Komposition aus teuren, glänzenden Silber- und Glasgefäßen. Das Gemälde wurde bisher noch nicht veröffentlicht und ist somit eine wichtige Entdeckung auf dem Weltkunstmarkt.
Arkadiusz Słomczyński