Der Flughafen Rzeszów-Jasionka wurde offiziell nach der Familie Ulma — polnischer Familie, die acht Juden auf ihrem Bauernhof versteckte, wofür sie am 24. März 1944 von den Deutschen ermordet wurden, benannt. Der Jahrestag dieses Verbrechens ist der nationale Gedenktag für die Polen, die Juden unter der deutschen Besatzung gerettet haben. An den Feierlichkeiten nahm der Präsident Polens Andrzej Duda teil.
„Wir danken Ihnen, dass Sie sich entschieden haben, den Flughafen nach dieser Familie zu benennen. Es ist ein besonderer Flughafen, der ein Fenster zur Welt ist, ein Ort, an den Menschen kommen — in letzter Zeit sogar aus der ganzen Welt. Seit der russischen Aggression gegen die Ukraine ist der Flughafen in Jasionka zu einem Zentrum der Unterstützung für die Ukraine geworden, und zwar in jeder Hinsicht: militärische Unterstützung, humanitäre Unterstützung und politische Unterstützung, denn hier kommen Politiker aus aller Welt an, die dann ihre Reise nach Kiew fortsetzen”, sagte der Präsident und fügte hinzu, dass dank dieser Initiative diese äußerst wichtige Geschichte über Polen in die Welt hinausgehen werde.
Die Familie Ulma versteckte acht Juden auf ihrem Bauernhof, wofür sie am 24. März 1944 von den Deutschen ermordet wurden. Zuerst wurden die versteckten Juden umgebracht, dann Józef, Wiktoria und die sieben Ulma-Kinder (die Geburt des Jüngsten begann im Moment der Hinrichtung).
Ebenfalls am Sonntag legte der Präsident in Markowa im Gedenkgarten vor dem Denkmal, das an den Tod der Familie Ulma erinnert, einen Kranz nieder. „Obwohl die Hilfe für Juden in Polen wie nirgendwo sonst in Westeuropa mit dem Tode bestraft wurde, gab es etwa eine Million Polen, die ihren jüdischen Mitbürgern Hilfe brachten”, sagte Andrzej Duda.
Im Jahr 1995 wurde die Familie Ulma für ihre Taten mit dem Titel „Gerechte unter den Völkern” geehrt. Im Jahr 2022 bestätigte Papst Franziskus das Dekret über das Martyrium der ehrwürdigen Diener Gottes und ermöglichte damit ihre Seligsprechung, die am 10. September 2023 in Markowa stattfand. Dies war das erste Mal in der Geschichte, dass eine ganze Familie zur Ehre der Altäre erhoben wurde.
Arkadiusz Słomczyński