Das Museum des Gedenkens an Sibirien in Białystok hat den renommierten „Museumspreis des Europarats 2024” gewonnen. Die Einrichtung, die mit finanzieller Unterstützung des Kulturministeriums gegründet wurde, war auch für den Preis „Europäisches Museum des Jahres” nominiert. Der Minister für Kultur und Nationales Erbe, Bartłomiej Sienkiewicz, richtete ein Glückwunschschreiben an den Direktor der Einrichtung.
„Diese prestigeträchtige Auszeichnung, die seit 1977 jährlich an neu gegründete oder renovierte europäische Museen verliehen wird, ist nicht nur eine große Ehre, sondern auch eine Verpflichtung zu weiterer effektiver Arbeit bei der Verbreitung des historischen Bewusstseins und der Vermittlung der Werte der Achtung der Menschenrechte”, schrieb der Leiter des Kulturministeriums in seinem Brief.
Das Museum des Gedenkens an Sibirien ist den Menschen gewidmet, die vom späten 16. bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts versklavt und tief nach Russland und später in die Sowjetunion verschleppt wurden, sowie denjenigen, die freiwillig dorthin gingen. Die Einrichtung erzählt die Geschichte der Kriegsgefangenen, Häftlinge, Verbannten und Deportierten sowie derjenigen, die Sibirien vor dem Ersten Weltkrieg erkundeten und sich aktiv an der Erschließung der riesigen Gebiete beteiligten.
Das Museum verbindet Forschungsergebnisse und Erzählungen von Historikern mit den Erinnerungen von Teilnehmern und Zeugen der Ereignisse. Es zeigt die enormen Emotionen, die in scheinbar gewöhnlichen Gegenständen verborgen sind, und entführt die Besucher in ein außergewöhnliches Land — das geheimnisvolle, schöne, aber auch grausame und unbarmherzige Sibirien.
Das Gebäude des Museums des Gedenkens an Sibirien wurde auf dem Gelände polnischer Militärlager aus der Vorkriegszeit errichtet, die direkt an die ehemalige Brester Eisenbahnstrecke angrenzen. Das Projekt zur Umwandlung der Lagerhäuser in das moderne Museum wurde von 2016 bis 2019 umgesetzt. In diesem Zeitraum stellte das Ministerium für Kultur und Nationales Erbe 9,4 Millionen PLN für diese Investition bereit. Darüber hinaus unterstützte das Kulturministerium die Vorbereitung der Dauerausstellung, die mit EU-Mitteln in Höhe von fast 6,8 Millionen PLN gefördert wurde.
Arkadiusz Słomczyński