Die temporäre Ausstellung „Ein Meer aus Feuer um uns herum”, die 11. Ausgabe der Narzissen-Kampagne in sechs Städten, Workshops mit Loesje, künstlerische Aktivitäten im Freien, ein Treffen mit Martín Caparrós, wissenschaftliche Konferenzen und zahlreiche Bildungsworkshops sind nur einige der Aktivitäten, die das Museum der Geschichte der polnischen Juden im Jahr 2023 im Rahmen des Gedenkens an den 80. Jahrestag des Ausbruchs des Aufstands im Warschauer Ghetto organisiert.
Am 19. April 2023 jährt sich zum 80. Mal der Aufstand im Warschauer Ghetto. Am Tag des Ausbruchs des Aufstandes, dem Pessachfest, befanden sich 50 Tausend Menschen im Ghetto.
Der 80. Jahrestag ist für das Museum nicht nur ein Anlass, der Toten des Warschauer Ghettos zu gedenken oder den Geschichten der Überlebenden zuzuhören. Die Organisatoren wollen mit dem Programm im Jahr 2023 auch einen kritischen Blick auf die Geschichte und schließlich einen Blick auf die Gegenwart und die Zukunft werfen.
Das Museum der Geschichte der polnischen Juden will dies genau so tun, wie es Marian Turski am 27. Januar 2020 empfohlen hat. Damals erinnerte er an das so genannte 11. Gebot — die Botschaft seines Freundes Roman Kent: „Du sollst nicht gleichgültig sein”.
„Mit der Ausstellung, einer Reihe von Veranstaltungen, Aktivitäten und Publikationen und der Beteiligung vieler Menschen aus der Welt der Kunst oder der Wissenschaft werden wir versuchen, das 11. Gebot in unseren Alltag zu bringen — symbolisch und praktisch. Wir wollen dem 11. Gebot treu bleiben: ‚Denn wenn wir gleichgültig sein werden, so wird – ehe wir uns versehen – auf uns, auf unsere Nachfahren plötzlich irgendein Auschwitz vom Himmel fallen’”, betont das Museum der Geschichte der polnischen Juden.
In diesem Monat beginnt die Reihe der Gedenkfeiern zum 80. Jahrestag des Aufstands im Warschauer Ghetto. An den Samstagen (am 4. und 18. Februar) organisiert das Museum Workshops für kreatives Schreiben mit Loesje. Sie werden sich auf die Botschaft „Sei nicht gleichgültig” konzentrieren. Die inspirierendsten Slogans sollen zu den mit dem Namen Loesje signierten Plakaten werden und ihren Platz in dem öffentlichen Raum finden.
Adrian Andrzejewski