In Polen soll ein Kernenergie-Ausbildungszentrum für Mittel- und Osteuropa eingerichtet werden. Die letzten polnisch-amerikanischen Verhandlungen über die Gründung des Zentrums sind im Gange. Auf US-amerikanischer Seite sollen die Aktivitäten der Einrichtung vom US-Energieministerium koordiniert werden, auf polnischer Seite vom Ministerium für Klima und Umwelt.
„Es handelt sich um ein mitteleuropäisches Ausbildungszentrum für die Kernkraftindustrie mit Sitz in Warschau. Wir planen, dass es noch in diesem Jahr seine Arbeit aufnimmt”, kündigte Anna Moskwa, Ministerin für Klima und Umwelt, an.
Die Leiterin des Klimaministeriums erläuterte, dass die Aufgabe des Zentrums darin bestehen werde, das notwendige Personal für Nuklearprojekte in Polen, sowohl für große als auch für kleine Reaktoren, auszubilden.
„Das Zentrum wird das Angebot von Postgraduiertenstudiengängen unterstützen und spezielle Schulungen auch für bereits auf dem Markt tätige Unternehmen anbieten. Die Einrichtung wird außerdem Schulungen für Einzelpersonen und Ingenieure sowie Projektmanagement-Kurse vorschlagen. Dank dem Zentrums werden Kompetenzen geschaffen, die wir vor allem im Falle eines großen Kernkraftwerks, aber nicht nur dort, brauchen werden”, sagte die Ministerin und teilte mit, dass die Schulungen im Zentrum unter anderem von der Technischen Universität Warschau durchgeführt werden sollen.
Das erste Kernkraftwerk Polens soll auf dem Gebiet der Gemeinde Choczewo gebaut werden. Die Entscheidung zur Festlegung des Standorts wurde vom Woiwoden von Pommern getroffen. Sie ermöglicht es dem Unternehmen Polskie Elektrownie Jądrowe (PEJ), detaillierte Studien durchzuführen, die für die Erstellung des Standortberichts erforderlich sind.
Das Ministerium für Klima und Umwelt führt ein Verfahren zum Erlass einer Grundsatzentscheidung für 10 Standorte von Kernreaktoren. Bislang wurden für zwei Kraftwerke Entscheidungen getroffen. Laut Zeitplan soll der Bau des ersten Kernkraftwerks in Polen im Jahr 2026 beginnen, der erste Block soll 2033 in Betrieb gehen, berichtet das Portal polskieradio24.pl.
Arkadiusz Słomczyński