Angesichts der Aggression des bolschewistischen Russlands, die die 1918 wiedererlangte Unabhängigkeit Polens bedrohte, engagierten sich polnische Künstler in großem Umfang, um der Öffentlichkeit den Kampf gegen den Feind nahezubringen. Sie entwarfen Rekrutierungsplakate und Plakate, auf denen sie zur finanziellen Unterstützung der Militäraktion aufriefen, und sie griffen auch zu Federn und Säbeln. Die drohende Ausbreitung des Kommunismus im Jahr 1920 mobilisierte alle Gesellschaftsschichten, darunter Maler, Schriftsteller, Dichter und Filmemacher.
Die Autoren der Plakate stellten einen Kampf zwischen Zivilisationen, Gut und Böse, Polentum und bolschewistischem Terror dar. Sie wiesen auf die Missachtung der elementaren Grundsätze der Zivilisation hin, die die Invasoren auslöschen wollten. Die Plakate enthielten alarmierende Slogans: „Zu den Waffen! Die Heimat ruft dich” oder „Für uns wird jede Schwelle eine Festung sein”. Die Plakate wurden von namhaften Künstlern wie Władysław Skoczylas, Edmund Bartłomiejczyk und Felicjan Szczęsny Kowarski entworfen.
Viele bekannte Persönlichkeiten aus der Welt der Literatur folgten dem Aufruf der Mobilisierungskommission im Jahr 1920. Zu denjenigen, die an die Front eilten, gehörten Józef Czechowicz, Józef Czapski, Julian Przyboś, Stanisław und Józef Mackiewicz sowie Władysław Broniewski. Andere griffen zur Feder und riefen zur Verteidigung des Heimatlandes auf. Unter anderem fand der Dichter jüdischer Herkunft Bolesław Leśmian eine Anstellung beim Zentralen Propagandaausschuss. Engagierte Gedichte wurden nicht nur von etablierten Künstlern wie Jan Kasprowicz, sondern auch von unbekannten Amateurdichtern verfasst. Schriftsteller wie Karol Irzykowski oder Adam Grzymała-Siedlecki berichteten über die Aktivitäten an der Front. Nach dem Krieg wurden in großer Zahl Erinnerungsberichte veröffentlicht. Der Krieg mit Sowjetrussland wurde zu einer wichtigen Erfahrung für die polnische Literatur.
Auch das polnische Kino beteiligte sich mit bewegten Bildern am Kampf — es wurden antibolschewistische Filme gedreht, darunter „Dla Ciebie, Polsko” (dt. Für dich, Polen), Regie: A. Bednarczyk, der die Liebesgeschichte zweier junger Menschen, die durch die bolschewistische Invasion auf die Probe gestellt wurde, mit einer patriotischen Botschaft verband. Der Film „Cud nad Wisłą” (dt. Wunder an der Weichsel) aus dem Jahr 1921 mit Jadwiga Smosarska in der Hauptrolle wurde von Ryszard Bolesławski gedreht, der später ein Hollywood-Star werden sollte.