An der Schlesischen Medizinischen Universität wird eine Anwendung „Triage VR” entwickelt. Mit ihrer Hilfe werden Studenten in der Lage sein, beliebige Aufgaben im Bereich der Einteilung von Verletzten in Sichtungskategorien am Ort von Massenkatastrophen zu lösen.
Das System der Einteilung von Verletzten, auch Triage genannt, wird in der Praxis von medizinischen Notfallteams auf der ganzen Welt eingesetzt, am häufigsten bei Großunfällen und Katastrophen. Das Verfahren zielt darauf ab, Prioritäten zu setzen, um so viele Verletzte wie möglich zu retten und den Einsatz von Personal, Ausrüstung und logistischer Unterstützung am Einsatzort zu optimieren.
Anhand relevanter Kriterien werden die Verletzten hinsichtlich der Behandlungsdringlichkeit in verschiedene Sichtungskategorien eingeteilt. Sie sind farblich gekennzeichnet: rot (Verletzte mit höchster Priorität, die dringend medizinisch versorgt werden müssen), gelb (Patienten, die medizinisch versorgt werden müssen, aber nicht dringlich sind), grün (Patienten, deren Verletzungen nicht lebensbedrohlich sind), schwarz (Patienten, die tot sind oder in der gegebenen Situation wahrscheinlich nicht gerettet werden können).
Die App „Triage VR” ist ein Simulator für den Prozess der Einteilung von Patienten bei Massenkatastrophen. Sie nutzt Virtual-Reality-Technologie und ist mit einem Szenario-Editor und einer Datenbank der Verletzten ausgestattet. Der Teilnehmer der Simulation schlüpft in die Rolle eines Sanitäters, dessen Aufgabe es ist, das Spiel im entworfenen Szenario korrekt und so schnell wie möglich zu durchlaufen. Die Anwendung ermöglicht Multiplayer-Spielen im kooperativen Modus.
Die Spieler haben die Möglichkeit, die Verletzungen der einzelnen Personen nahezu frei festzulegen und zu definieren. In der Anwendung ist es möglich, den Ort des Unfalls (Campingplatz, Bushaltestelle, Stadtzentrum, Autobahn und viele andere), die Tageszeit sowie äußere Faktoren wie Regen, Schnee, Nebel, niedrige Temperatur zu wählen.
Arkadiusz Słomczyński