Forscher aus Polen, Belgien, Spanien, Finnland, Deutschland und Ungarn untersuchen, wie wertvolle Metalle — wie z. B. Lithium — kostengünstig aus ausgewähltem Grundwasser gewonnen werden können. Das mit 1,7 Millionen EUR dotierte Projekt BrineRIS wird durch das EU-Programm KAVA 8 EIT Raw Materials finanziert. Die Aktivitäten werden von der Technischen Universität Wrocław geleitet.
Gemeinsam mit Partnern aus der Industrie wollen die Forscher verfügbare Informationen über das Potenzial von Solen in sechs ausgewählten Ländern, die von dem Regionalen Innovationsprogramms des EIT (EIT RIS) erfasst sind, d. h. in Polen, der Tschechischen Republik, der Slowakei, Spanien, Portugal und Ungarn, sammeln. Außerdem werden sie ausgewählte potenzielle Quellen im Hinblick auf die Gewinnung von Metallen aus ihnen analysieren.
Im Rahmen des Projekts wird auch ein Portal für Unternehmen eingerichtet, die an Investitionen in Soleanlagen interessiert sind. Die Website wird ihnen den Zugang zu den im Rahmen des Projekts BrineRIS erstellten Informationen und Analysen arm’glichen. Geplant sind außerdem offene Workshops über das Potenzial geothermischer Solen, Studienbesuche von Wissenschaftlern und eine Sommerschule für Studenten in Karlsruhe. Auch Ingenieur- und Masterarbeiten werden angefertigt, berichtet die Universität.
An dem von der Technischen Universität Wrocław koordinierten Projekt sind außerdem beteiligt: CSIC — The Spanish National Research Council, die Universität Miskolc, die Universität Gent, die Technische Universität Bergakademie Freiberg, das European Lithium Institute eLi, Geological Survey of Finland, Redstone Exploration Services und KGHM Polska Miedź.
Lithium ist eines der Metalle, die u. a. für die sich rasch entwickelnde Elektroautoindustrie von großer Bedeutung sind. Es wird bei der Herstellung von Autobatterien verwendet, genauer gesagt bei der Herstellung von Lithium-Ionen-Batterien mit langer Lebensdauer und kurzen Ladezeiten. Experten rechnen damit, dass die bereits jetzt sehr hohe Nachfrage nach Lithium bis zum Ende des Jahrzehnts bis auf den fünffachen Wert steigen wird.
Arkadiusz Słomczyński