Am Welttag der humanitären Hilfe — dem 19. August — laden die Polnische Humanitäre Aktion (PAH) und das Haus der Begegnung mit der Geschichte zur Eröffnung der Freiluftausstellung mit dem Titel „Meine Zuhause. Zivilbevölkerung im Angesicht des Krieges: Polen, Ukraine, Syrien, Irak, Libanon” ein. Die Ausstellung ist auf dem Jan-Twardowski-Platz in Warschau zu sehen.
Die Ausstellung stellt Archivfotos aus Polen während und kurz nach dem Zweiten Weltkrieg dar, die mit zeitgenössischen Kriegsbildern aus dem Irak, dem Libanon, der Ukraine und Syrien aus den Jahren 2019 bis 2022 zusammengestellt wurden. Autorin der Fotos ist die Fotografin Agata Grzybowska, die mit der PAH zusammenarbeitet. Die historischen Fotografien stammen aus den Sammlungen der Zentralen Fotoagentur (poln. Centralna Agencja Fotograficzna; heute PAP Foto) und den Archiven der amerikanischen Kriegsberichterstatter Julien Bryan und John Vachon.
Die Ausstellung besteht aus 23 Fotografien des täglichen Lebens der Einwohner unter ungewöhnlichen Umständen — während des Krieges. Zwischen den zeitgenössischen Fotos und den Archivfotos liegen mehr als 80 Jahre. Gemeinsam ist ihnen der Blick der Fotografinnen und Fotografen auf die Menschen und ihre Versuche, trotz des Krieges im Land oder in den Flüchtlingslagern zu leben — einen Haushalt zu führen, Kinder großzuziehen, die auf dem Hof spielen, Fußball spielen und sich um ihre jüngeren Geschwister kümmern.
Der Krieg und die damit einhergehende Angst, der Terror und der Tod befinden sich in der Ausstellung außerhalb der Fotos. Doch das Warten, ein Zustand erzwungener Vorläufigkeit, Erschöpfung und Hilflosigkeit sind in den Fotografien festgehalten worden.
„Die Gräueltaten des Krieges kommen immer wieder vor, und wir können ihnen nicht gleichgültig gegenüberstehen. Mit dieser Ausstellung wollen wir die Geschichte des unverschuldeten Leids erzählen, das Kriege seit Anbeginn der Geschichte immer wieder verursacht haben, unabhängig davon, wo sie geführt werden. Es ist auch unsere Ablehnung der Poetisierung oder Normalisierung des Krieges. (…) In unserer Auswahl treffen unter anderem Aufnahmen aus Warschau im Jahr 1939 und Charkiw im Jahr 2022 zusammen. Die Schicksale der Menschen, die auf diesen Fotos zu sehen sind, sind auf sehr ergreifende Weise miteinander verwoben”, erklärt Alicja Ryś von der PAH, Ko-Kuratorin der Ausstellung.
Arkadiusz Słomczyński