Die polnische Polizei verzeichnet eine steigende Zahl von Ladendiebstählen. Die Zahl dieser Straftaten ist im Vergleich zum Vorjahr um mehr als 30 Prozent gestiegen. Kleine Geschäfte werden am häufigsten begeraubt, heißt es in der polnischen Tageszeitung „Rzeczpospolita”.
Unter Berufung auf Daten der Generalpolizeidirektion berichtet die Zeitung, dass die Zahl der Ladendiebstähle im Jahr 2022 im Vergleich zum Vorjahr um 31,1 Prozent auf über 32,7 Tausend gestiegen ist. Die Zahl der Ordnungswidrigkeiten im Zusammenhang mit Ladendiebstählen stieg um 21,5 Prozent auf 234,3 Tausend.
„Die Zunahme der Diebstähle ist ein deutliches Zeichen für die Unruhe auf dem Markt, da die steigenden Preise mehr Menschen dazu veranlassen, zu stehlen. Für die Geschäfte ist dies natürlich eine große Herausforderung und bedeutet auch einen Anstieg der Betriebskosten”, betont Renata Juszkiewicz, Präsidentin der Polnischen Organisation für Handel und Vertrieb.
Ein neues Phänomen, das jetzt auf dem Markt zu beobachten ist, ist der Diebstahl von Produkten, die früher nicht massenhaft gestohlen wurden — vor allem Grundnahrungsmittel.
„Dahinter stecken vor allem Menschen, die dies aus einem gewissen Zwang heraus tun. Die zweite Kategorie sind Luxusgüter — z. B. Parfüms, teure Spirituosen, Kleinelektronik usw. Und hinter diesen Diebstählen stecken vor allem organisierte kriminelle Gruppen”, behauptet Maciej Tygielski, Geschäftsführer der Gruppe SkipWish.
Laut der Tageszeitung lassen sich die Veränderungen auch daran ablesen, welche Geschäfte begeraubt werden. Die Polizeistatistiken zeigen, dass die Zahl der Diebstahlsdelikte in großen Geschäften im Jahr 2022 um 20,8 Prozent auf 188,3 Tausend gestiegen ist. Die Zahl der Diebstahlsdelikte in kleinen Geschäften ist schneller gestiegen — um 24,6 Prozent. Es wurden bereits mehr als 46 Tausend Diebstähle registriert, berichtet „Rzeczpospolita”.
Laut Łukasz Grzesik, einem Experten für die Prävention von Ladendiebstählen, werde das Ausmaß der Ladendiebstähle in diesem Jahr wahrscheinlich deutlich zunehmen, auch weil der in Statistiken verzeichnete Anstieg stattfand, bevor die Grenze zwischen einer Ordnungswidrigkeit und einem Straftat angehoben wurde — von 500 auf 800 PLN.
„Wir werden das Ausmaß des zunehmenden Phänomens erst dann richtig einschätzen können, wenn wir die Daten aus diesem Jahr mit denen aus den Vorjahren vergleichen”, meint der Experte.
Arkadiusz Słomczyński