Seit dem 24. Februar 2022 sind mehr als 1,1 Millionen Flüchtlinge aus der Ukraine durch Warschau gereist. In den ersten Tagen des Krieges kamen täglich bis zu 40 000 Menschen, die Hilfe suchten. Heute halten sich immer noch mehr als 100 000 ukrainische Bürger in der polnischen Hauptstadt auf, darunter 17 000 Jugendliche und Kinder.
In den letzten 12 Monaten wurden 359 ukrainische Babys in Warschauer Krankenhäusern geboren. Derzeit kommen wöchentlich etwa 7 000 Flüchtlinge in der polnischen Hauptstadt an, von denen etwa 95 Prozent weiterziehen, teilte das Rathaus der Hauptstadt mit.
2022 hat Warschau 52 Millionen PLN für die Unterstützung von Flüchtlingen allein aus den Mitteln der Kommunalverwaltung bestimmt. Seit dem Einmarsch der Russen wurden in der Hauptstadt über Nacht Informationsstellen und Aufenthaltszentren für Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine eröffnet. Acht von ihnen sind noch in Betrieb, und mehr als 1800 Menschen wohnen dort.
Neben einer Unterkunft erhalten alle dort untergebrachten Flüchtlinge Vollverpflegung, psychologische Betreuung, Berufsberatung und Polnischunterricht, und auch die Kinder können Unterricht zur Förderung ihrer Entwicklung und psychischen Gesundheit besuchen. Dank der Zusammenarbeit mit UNICEF konnten in den Sozialzentren der Stadt 45 Sozialarbeiter, 25 Familienhelfer und 20 Angestellte eingestellt werden, die den ukrainischen Bürgern täglich helfen.
Im schwierigsten Moment der Flüchtlingskrise eilten die Warschauer Bürger zur Hilfe. Sie organisierten Lebensmittel- und Kleidersammlungen, stellten aber auch ihre Häuser und Wohnungen den bedürftigen Ukrainern zur Verfügung. Viele Einwohner engagierten sich als Freiwillige — insgesamt mehr als 12 000 Menschen.
Aufgrund des Zustroms von Ukrainern wurde Warschau von Hilfsorganisationen wie dem Norwegian Refugee Council, dem Polnischen Zentrum für Internationale Hilfe, dem großen Orchester der Weihnachtshilfe, der World Central Kitchen und dem UNHCR unterstützt.
Arkadiusz Słomczyński