Ungefähr 192,5 Tausend Flüchtlingsschüler besuchen polnische Kindergärten und Schulen. Mehr als 17,8 Tausend solcher Schüler sind in Einrichtungen in Warschau eingeschrieben. Dies ist die größte Zahl im Land, die mehr als 9% aller Flüchtlingsschüler in ganz Polen ausmacht.
Es folgen die Woiwodschaftshauptstädte Wrocław (7,9 Tausend), Krakau (7,2 Tausend) und Poznań (6,3 Tausend). In den zehn Städten und Landkreisen mit der höchsten Zahl ukrainischer Schüler ist etwa ein Drittel der ukrainischen Schüler registriert, die nach der russischen Aggression in polnischen Schulen eingeschrieben wurden.
Zur besseren Veranschaulichung der Situation sollte man auch einen relativen Indikator verwenden. Ein solcher Indikator wäre zum Beispiel die Zahl der ukrainischen Schüler pro 1000 Einwohner eines bestimmten Landkreises im Alter von 3 bis 18 Jahren. Die ersten drei Plätze werden belegt von: Sopot (ca. 108 ukrainische Schüler pro 1000 Einwohner im Alter von 3-18 Jahren), Legnica (98) und Wrocław (90), laut einem Bericht des polnischen Wirtschaftsinstituts über das Ansiedlungsverhalten von Flüchtlingen aus der Ukraine.
Von den 20 Landkreisen mit dem höchsten Wert dieses Indikators sind 19 kreisfreie Städte. So ist auch in dieser relativen Dimension eine deutliche räumliche Konzentration in großen städtischen Zentren zu erkennen. Außerhalb der Städte und ihrer Funktionsbereiche fällt der höhere Anteil ukrainischer Schüler an der jungen Bevölkerung in den Landkreisen Westpolens und in der zentralen Makroregion Warschau-Łódź auf.
„Geht man davon aus, dass die Zahlen der ukrainischen Schüler das Niederlassungsverhalten der Flüchtlinge besser widerspiegeln und ein Indikator für ihre Absicht sind, länger in Polen zu bleiben, so wird deutlich, dass sich sowohl der potenzielle Nutzen der wachsenden Bevölkerung (Arbeitsmarkt, Konsum) als auch die daraus resultierenden höheren Ausgaben für öffentliche Dienstleistungen langfristig stark auf die größten Städte konzentrieren werden”, schätzen die Autoren des Berichts.
Arkadiusz Słomczyński