Am 6. Dezember 1942 begingen deutsche Gendarmen in Stary Ciepielów und Rekówka ein schreckliches Verbrechen. Sie ermordeten Polen, weil sie Juden geholfen hatten. Sie haben sogar kleine Kinder getötet.
In vielen Teilen der Welt, so auch in Polen, wird der 6. Dezember als Nikolaustag gefeiert. In dieser Zeit können sich die Kleinen auf die Geschenke freuen, die ihnen mit der Hilfe ihrer Eltern der Bischof von Myra bringt.
Leider wurde dieser schöne Tag im Jahr 1942 in Stary Ciepielów und Rekówka (Dörfer, die heute in Zentralpolen liegen) zu einem Albtraum. Am frühen Morgen umstellten deutsche Gendarmen die Häuser der Familien Kowalski, Obuchiewicz und Kosior. In den Häusern lebten nicht nur Erwachsene, sondern auch Teenager und kleine Kinder.
Ab dem 15. Oktober 1941 galt in den von den Deutschen besetzten polnischen Gebieten ein drakonisches Gesetz. Wer Juden half, wurde mit dem Tod bestraft. Nirgendwo sonst haben die Deutschen so drastische Vorschriften eingeführt.
Die deutschen Nazis fanden zwei Juden auf dem Bauernhof der Familie Kosior und ermordeten sie. Dann gingen sie zu denen über, die ihnen geholfen hatten. Sie führten die Familie Kosior in die Scheune und erschossen das Ehepaar sowie ihre sechs Kinder im Alter zwischen 6 und 18 Jahren. Dann zündeten sie die Scheune an, aus der einer der Kosior-Söhne herauslief. Die deutschen Gendarmen holten ihn jedoch ein, erschossen ihn und warfen seine Leiche in die brennende Scheune.
Nach der Ermordung der Familie Kosior setzten sich die Besatzer mit zwei weiteren Familien auseinander. Die Familie Kowalski und ihre fünf Kinder im Alter von 1 bis 16 Jahren und die Familie Obuchiewicz und ihre vier Kinder im Alter von 7 Monaten bis 6 Jahren wurden ermordet. Die Deutschen steckten auch die Gebäude in Brand und ließen die verletzten Kinder noch am Leben, um ihre Qualen inmitten des schwelenden Feuers zu verlängern.
Am selben Tag begingen die Deutschen im nahe gelegenen Dorf Rekówka ein weiteres Verbrechen. In diesem Dorf angekommen, überfielen sie die Häuser der Familie Kosior, die mit der Familie Kosior aus Stary Ciepielów verwandt war, und der Familie Skoczylas. Bei der Durchsuchung fanden sie Hinweise auf versteckte Juden. Sie ermordeten drei Erwachsene und sechs Kinder im Alter zwischen 2 und 12 Jahren.
Die Deutschen befahlen den Einwohnern, neben den befriedeten Häusern Gruben auszuheben und die Opfer des Verbrechens dort zu begraben. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden die Überreste der Ermordeten exhumiert und auf dem Friedhof im Massengrab der deutschen Opfer in Stary Ciepielów beigesetzt.
Mit diesem grausamen Verbrechen sollte die lokale Bevölkerung eingeschüchtert werden. Die Täter dieser schrecklichen Taten wurden nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs nicht vor Gericht gestellt. Über die Ermordeten aus Stary Ciepielów, die ihr Leben wegen der Hilfe für die Juden verloren haben, wurde ein Film mit dem Titel „Historia Kowalskich” (dt. Geschichte der Familie Kowalski) gedreht.