Das zum Łukasiewicz-Forschungsnetzwerk gehörende Oberschlesische Institut für Technologie wird auf der kommenden Messe BUDMA ein System zur Stromerzeugung in kleinen Wasserkraftwerken vorstellen, das den kriegsgeschädigten ukrainischen Energiesektor unterstützen soll.
Eine der größten Herausforderungen, vor denen die Ukraine derzeit steht, ist die Zerstörung ihrer Energieinfrastruktur. Energieversorgungsunternehmen reparieren laufend Schäden und bauen die beschädigten Netze wieder auf, aber Russland hat in den letzten Monaten vor allem kritische zivile Infrastrukturen getroffen, darunter Kraftwerke und Komponenten des Übertragungsnetzes.
Das Oberschlesische Institut für Technologie (GIT) und seine Konsortialpartner haben eine Lösung erarbeitet, die den besonderen Bedingungen des Krieges in der Ukraine gerecht wird. Es handelt sich um Systeme zur Stromerzeugung in kleinen Wasserkraftwerken. Durch die Nutzung der zahlreichen Flüsse in der Ukraine ist es möglich, in kleinen Kraftwerken eine beträchtliche Menge an Strom zu erzeugen, der dann die lokalen Gemeinden versorgen kann. Die relativ geringe Leistung solcher Kraftwerke ist in diesem Fall nicht von Nachteil, da derzeit viele Übertragungsnetze zerstört sind, so dass eine Stromübertragung über weite Strecken nicht möglich ist.
Die vom Łukasiewicz-Institut entwickelte Lösung basiert auf langsamlaufenden, hocheffizienten Dauermagnetgeneratoren mit Frequenzumwandlern. Die Verwendung von Dauermagneten vereinfacht die Konstruktion dieser Geräte. Dauermagnetgeneratoren erzeugen Strom über den gesamten Drehzahlbereich und haben die höchste Energieeffizienz, berichtet das Łukasiewicz-Institut.
Die von polnischen Forschern entwickelten Stromerzeugungssysteme in kleinen, lokalen Wasserkraftwerken können als Teil des nationalen Stromnetzes oder in einem separaten Netz (sogenannter Inselbetrieb) betrieben werden. Dies ermöglicht es, die Effizienz der Übertragungssysteme nach großen Ausfällen (so genannten Blackouts), die durch einen massiven Raketenangriff verursacht wurden, schnell wiederherzustellen.
Adrian Andrzejewski