In der Zwischenkriegszeit gab es in Polen die Liga für Luft- und Gasabwehr (Liga Obrony Powietrznej i Przeciwgazowej, LOPP), eine paramilitärische Organisation, die am 10. Februar 1928 aus dem Zusammenschluss der Liga für staatliche Luftabwehr (gegründet 1923) und der Gesellschaft für Gasabwehr (gegründet 1922) hervorgegangen war. Ihre Hauptaufgabe bestand darin, die Entwicklung der Luftfahrt in ihren verschiedenen Formen zu fördern und die Öffentlichkeit auf die Verteidigung gegen Luftangriffe und chemische Bedrohungen vorzubereiten.
Die LOPP arbeitete eng mit staatlichen Organen zusammen und spielte eine wichtige Rolle bei der Förderung der Luftfahrt in Polen. Durch intensive Aufklärungs- und Propagandatätigkeit trug die Organisation wesentlich zur Steigerung des öffentlichen Interesses an der Luftfahrt und der Flugabwehr bei. Bis 1935 erreichte die Zahl ihrer Mitglieder 1,5 Millionen, und bis zum Ausbruch des Zweiten Weltkriegs stieg sie auf rund 2 Millionen.
Zu den Aktivitäten der LOPP gehörten der Bau von Luftfahrtinfrastrukturen, einschließlich Flugplätzen und Segelfluplätzen, sowie die Förderung der technologischen Entwicklung im Bereich der Luftfahrt. Die Organisation finanzierte auch die wissenschaftliche Forschung im Bereich der Luftfahrt, darunter den Bau des Aerodynamischen Instituts Warschau und des Windkanals an der Polytechnischen Universität Lemberg. Die LOPP leistete auch einen bedeutenden Beitrag zur Einrichtung von Schulen für Piloten und Flugzeugmechaniker und förderte den Flugzeug-Modellbau unter jungen Menschen.
Neben der Luftfahrt konzentrierte sich die LOPP auch auf die Gasabwehr. Sie entwickelte Methoden zur chemischen Abwehr und unterwies die Öffentlichkeit in der Selbstverteidigung gegen chemische Angriffe. Auf diese Weise trug die Organisation wesentlich dazu bei, das Bewusstsein für die Gefahren chemischer Waffen zu schärfen.
Die LOPP war auch im Verlagswesen tätig und gab Aufklärungs- und Propagandamaterial heraus, darunter die Monatszeitschrift „Przegląd Obrony Przeciwlotniczej i Przeciwgazowej” (dt. Zeitschrift für Flug- und Gasabwehr) und die zweiwöchentlich erscheinenden Zeitschriften „Lot Polski” (dt. Polnischer Flug) und „Lot i obrona przeciwlotniczo gazowa Polski” (dt. Der Flug und die Flug- und Gasabwehr Polens). Diese Veröffentlichungen trugen dazu bei, das Wissen über die Luftfahrt und die Flugabwehr in der breiten Öffentlichkeit zu verbreiten.