„Wir haben große Nahrungsmittelüberschüsse. Dies zeigt sich an den Ausfuhren, die sich im vergangenen Jahr auf fast 40 Milliarden EUR beliefen. Das ist eine wirklich große Reserve. Es wird weder für die Polen noch für die Flüchtlinge aus der Ukraine einen Mangel an Lebensmitteln geben”, versicherte der stellvertretende Ministerpräsident, Minister für Landwirtschaft und ländliche Entwicklung, Henryk Kowalczyk gegenüber dem Polnischen Rundfunk.
In Bezug auf die Situation auf dem Lebensmittelmarkt erklärte der stellvertretende Ministerpräsident Kowalczyk, dass „Lebensmittel der Motor der Inflation sind und dass die Preise überall auf der Welt gestiegen sind”.
Er wies darauf hin, dass es beispielsweise im Vereinigten Königreich eine Ölrationierung gebe. In diesem Zusammenhang sagte er in Bezug auf den polnischen Markt: „Es wird wahrscheinlich schwieriger sein, Sonnenblumenöl zu kaufen, es kommt aus der Ukraine, aber wir haben viel Raps, wir werden ihn verwenden, es besteht keine Gefahr, dass uns das Öl ausgeht, das einzige Problem sind leider die Preise”.
Der Leiter des Landwirtschaftsministeriums wies auch darauf hin, dass der Preisanstieg eine Folge des Krieges in der Ukraine sei.
„Die Energie- und Gaspreise sind um ein Vielfaches gestiegen, die Düngemittelpreise haben sich verdoppelt und die Getreidepreise haben sich verdreifacht. In der Folge steigen die Preise für Mehlprodukte wie Brot und Nudeln sowie für tierische Erzeugnisse, da die Futtermittelpreise steigen. Dies ist eine unvermeidliche Kette von Folgen, die wir derzeit erleben”, sagte der stellvertretende Premierminister Kowalczyk.
Seiner Meinung nach sei es sehr schwierig, die Preise für Lebensmittel im Herbst vorherzusagen, da sie von vielen Faktoren abhängen. Er erwähnte unter anderem den Verlauf des Krieges in der Ukraine und die potenzielle Gefahr einer Dürre. Beide Faktoren könnten das Volumen der landwirtschaftlichen Produktion beeinflussen, was sich wiederum auf die Preise von Lebensmitteln auswirken könne.
„Natürlich würde ich nicht damit rechnen, dass sie billiger werden, wir sollen uns jedoch darum bemühen, das sie nicht teurer werden”, sagte der stellvertretende Premierminister Kowalczyk.
Adrian Andrzejewski