Die Rektoren von sechs Kunsthochschulen haben ihre Zusammenarbeit bei der Restaurierung der bildhauerischen Dekorationen des Sächsischen Palais und des Brühlschen Palais sowie der Mietshäuser in der Królewska-Straße in Warschau zugesagt. Fachleute werden dafür sorgen, dass die Ornamente dieser historischen Gebäude mit größter Sorgfalt und Treue nachgebildet werden.
Das historische Herz Warschaus wird dank der Restaurierung des Sächsischen Palais, des Brühlschen Palais und der Mietshäuser in der Królewska-Straße 6, 8 und 10/12 — einer Investition, die im Rahmen des Gesetzes vom 11. August 2021 durchgeführt wird — neu schlagen. Demnach sollen die Gebäude so wiederaufgebaut werden, wie sie am Tag vor Ausbruch des Zweiten Weltkriegs aussahen.
Um den rekonstruierten Dekorationen so weit wie möglich treu zu bleiben, unterzeichneten die Rektoren der sechs Kunstakademien und Vertreter der Gesellschaft Pałac Saski sp. z o.o. Absichtserklärungen zur Zusammenarbeit. Die Akademie der Bildenden Künste Warschau hat ihre Unterstützung bereits im Juni formell erklärt. Nun haben sich weitere Hochschulen angeschlossen: die Akademien der Bildenden Künste in Krakau, Katowice, Łódź und Wrocław sowie die Kunstuniversität Poznań.
Die bildhauerische Dekoration des Brühlschen Palais war ursprünglich von höchster künstlerischer Qualität und verlieh ihm einen barocken Charakter. Die Fassaden des Brühlschen Palais wurden im Erdgeschoss mit Statuen römischer Gottheiten geschmückt, die vom bedeutenden französischen Bildhauer Pierre Coudray entworfen wurden. Auf dem Tor des Palastes standen Skulpturen von Jan Chryzostom Redler, die die „Artes Liberales” darstellten.
Ende der 1930er Jahre wurde die Fassade auf Initiative von Bohdan Pniewski mit vier von Franciszek Strynkiewicz entworfenen Büsten bereichert. Das Ganze wurde durch fleischige Reliefs mit einem monumentalen Tympanon und Details, die die Fenster und Nischen schmücken, ergänzt. Ein nicht minder wichtiges Element des Bildhauerprogramms der Vorkriegszeit waren die Reliefplafonds an den Wänden des Sächsischen Palais, die das von Stanisław Kazimierz Ostrowski entworfene Grabmal des Unbekannten Soldaten flankierten.
Arkadiusz Słomczyński