Der russische Einmarsch in die Ukraine verursachte im ersten Monat Schäden an der Infrastruktur des Landes im Wert von über 63 Milliarden USD. Danziger Experten für Bauwesen, Wasserbautechnik, Entwässerung und Wasserversorgung wollen ein System von Hilfsmaßnahmen entwickeln, das beim Wiederaufbau ukrainischer Städte nach dem Ende des Krieges helfen soll, berichtet die Technische Universität Danzig (Politechnika Gdańska, PG).
„Die ukrainischen Städte und ihre Bewohner befinden sich seit fast einem Monat aufgrund der ungerechten und grausamen Aggression der russischen Armee im Kriegsgebiet. Viele Städte und ihre Infrastruktur werden derzeit von der russischen Armee zerstört. Die Städte müssen wieder aufgebaut werden, und wir wollen dabei helfen. Gemeinsam mit Fachleuten vom kommunalen Unternehmen Gdańskie Wody, von der Pommerschen Bezirkskammer der Bauingenieure (Pomorska Okręgowa Izba Inżynierów Budownictwa, POIIB) und anderen Vertretern der Industrie wollen wir Lösungen vorschlagen, die schnell und effektiv zu einer Verbesserung des Alltagslebens der Einwohner der Ukraine nach dem Krieg führen werden”, sagte während des Treffens an der Technischen Universität Danzig der Rektor dieser Hochschule, Professor Krzysztof Wilde.
Die russische Invasion in der Ukraine verursachte bereits Schäden an der Infrastruktur, die auf über 63 Milliarden Dollar geschätzt werden, berichtet die BBC unter Berufung auf Schätzungen von Forschern der Kiewer Wirtschaftshochschule. Den Berechnungen zufolge wurden zwischen dem 24. Februar und dem 24. März mindestens 4431 Wohngebäude, 92 Fabriken und 378 Schulen zerstört, beschädigt oder besetzt, ebenso wie 12 Flughäfen und sieben Kraftwerke.
Ideengeber der Initiative, die die Fähigkeiten und Kompetenzen von Fachleuten bündeln soll, ist Ryszard Gajewski, Vorstandsvorsitzender des städtischen Unternehmens Gdańskie Wody. Das entwickelte System wird es ermöglichen, Wissen, Fähigkeiten, Erfahrungen und Know-how mit ukrainischen Stadtmanagern zu teilen.
„In den letzten Jahren haben viele Ukrainer bei uns in Polen gelebt und gearbeitet. Mit ihrer Arbeit haben sie zum Aufbau unseres Landes und unseres Wohlstands beigetragen. Nach dem Krieg muss die Infrastruktur in den ukrainischen Städten schnell wieder aufgebaut werden, und wir haben Erfahrung in den Bereichen Wasserversorgung, Abwasserentsorgung und Hochwasserschutz. Die Ukraine wird auch Brücken, Straßen oder Gebäude wieder aufbauen müssen, und in diesen Bereichen können Spezialisten von der Technischen Universität Danzig und der Pommerschen Bezirkskammer der Bauingenieure eine große Hilfe sein”, erklärte Gajewski.
Der Präsident des ukrainischen Verbandes für Wasser- und Abwasserwirtschaft, Jurij Żerlicyn, der die ukrainische Seite vertrat, betonte während des Treffens, dass die Initiative der Danziger Experten die Chance habe, eine der ersten zu sein, die der Regierung in Kiew nach einem möglichen Abzug der russischen Truppen aus der Ukraine wirklich helfen könnte.
Arkadiusz Słomczyński i. A.