Der stellvertretende Außenminister Arkadiusz Mularczyk hat bei einem Besuch in Deutschland die Schaffung einer neuen Plattform für den polnisch-deutschen Dialog vorgeschlagen. „Dies wäre ein Weg, um die Positionen in schwierigen Fragen einander anzunähern”, sagte er. Der stellvertretende Minister traf sich in Berlin unter anderem mit Dietmar Nietan, dem Koordinator des deutschen Außenministeriums für die deutsch-polnische zwischengesellschaftliche und grenznahe Zusammenarbeit.
„Ich schlug vor, den Versuch zu unternehmen, eine Dialogformel auf der Grundlage einer deutsch-polnischen Freundschaftsgruppe mit Vertretern aus allen Fraktionen des Bundestages, der Regierung und der Opposition, zu schaffen. Dietmar Nietan hat dieses Konzept positiv aufgenommen. Wir planen für den 22. Mai ein Treffen in diesem Format, bei dem wir Meinungsverschiedenheiten zwischen unseren Regierungen erörtern können”, kündigte der stellvertretende Außenminister an.
Der stellvertretende Minister Mularczyk fügte hinzu, dass es immer noch keine Entscheidung über den Bau eines Denkmals für die polnischen Opfer des Zweiten Weltkriegs in Berlin gebe. Er sagte, dass das Thema auf die politische Tagesordnung gesetzt werden sollte.
Bei den Gesprächen in Berlin sprach der stellvertretende Leiter des Außenministeriums auch über den Bund der Polen in Deutschland, dessen Eigentum während des Krieges verstaatlicht wurde und dessen Aktivisten ermordet wurden. Polen fordert eine Wiederaufnahme der Gespräche über dieses Vermögen, die Aufhebung des Dekrets und die Rehabilitierung der Vertreter des Bundes.
Der stellvertretende Außenminister räumte ein, dass die in der diplomatischen Note enthaltenen Themen Gegenstand eingehender Gespräche mit der deutschen Regierung sein sollten.
„Ich habe den Eindruck, dass es in der deutschen Öffentlichkeit und bei den Politikern weitgehend an Bewusstsein für unsere Forderungen und an Wissen mangelt, aber es gibt auch eine gewisse Mauer des Schweigens seitens der politischen Klasse, die dieses Thema nicht ansprechen will, weil sie weiß, dass dies eine Art Büchse der Pandora für Deutschland sein könnte. Leider sind dies die Kosten für die Aktivitäten ihrer Urgroßväter, Großväter und Väter, und sie müssen sich damit auseinandersetzen”, so seine Einschätzung.
Arkadiusz Słomczyński