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Katholischer Priester, der während des Zweiten Weltkriegs Polen und Juden half

von DignityNews.eu
Priester Jan Gielarowski war Pfarrer in Michałówka bei Radymno (heute in der Woiwodschaft Vorkarpaten). Während des Krieges hat er den Mitgliedern seiner Pfarrgemeinde geholfen.

Er wurde am 13. Juni 1888 in Nienadówka bei Sokołów Małopolski (Vorkarpaten) als Sohn von Paweł und Katarzyna geb. Krzanowska geboren. Die Priesterweihe empfing er 1913 durch den damaligen Diözesanbischof von Przemyśl, Józef Sebastian Pelczar (1842-1924). Seine erste Stelle war eine Pfarrei in Boguchwała, danach arbeitete er als Vikar in verschiedenen Orten der Karpatenregion.

Als er in der ersten Hälfte der 1930er Jahre Pfarrer in Michałówka wurde, war er damit beschäftigt, das Gemeindeleben zu organisieren. Unter anderem gründete er einen örtlichen Zweig der Katholischen Aktion — einer Organisation katholischer Laien, deren Ziel es war, christliche Werte im Leben der polnischen Gesellschaft zu fördern. Zofia Kossak Szczucka (1889-1968), eine bekannte und beliebte Warschauer Schriftstellerin, war in der Bewegung aktiv. Sie war die Autorin von „Protest”, einer Proklamation, in der sie die Katholiken aufrief, den Juden während der deutschen Besatzung zu helfen.

Nach Ausbruch des Krieges im September 1939, als Michałówka unter sowjetischen Besatzung stand, unterstützte Pfarrer Gielarowski seine Gemeindemitglieder und versuchte, sie vor der Deportation nach Sibirien zu bewahren. Die Arbeitsbedingungen waren sehr schwierig, denn Anfang 1940 begannen auch die Massenumsiedlungen in die Nachbardörfer. Die sowjetischen Besatzer begannen mit der „Säuberung” des Grenzgebiets, indem sie fast alle Gebäude in Michałówka abrissen, und die Pfarrkirche wurde in einen Stall umgewandelt. Im Pfarrhaus war eine Abteilung des NKWD stationiert.

Im Juni 1941 erschienen neue deutsche Besatzer. Diesmal beschloss Pater Gielarowski, sich auf das noch riskantere Unterfangen der Judenrettung einzulassen, wofür die Todesstrafe drohte. Er stellte ihnen falsche Taufscheine aus und versteckte sie im örtlichen Pfarrhaus. Wenigstens einer der von ihm versteckten Juden überlebte den Krieg.

Im Dezember 1942 wurde Pater Gielarowski von der Gestapo verhaftet, weil er verdächtigt wurde, Juden zu helfen. Er war zunächst in Jarosław inhaftiert und wurde dann in das Gefängnis in Tarnów verlegt. Von dort wurde er ins KL Auschwitz geschickt, wo er im März 1943 ermordet wurde. In seiner offiziellen Sterbeurkunde wurde eine falsche Todesursache angegeben. Angeblich handelte es sich um Versagen des Herzens und Kreislaufes. Um die Beweise für das Verbrechen zu vertuschen, machten die Deutschen falsche Angaben in den Krankenakten.

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