Polen hat eine etablierte Position auf dem Kosmetikmarkt mit einem Inlandsmarkt von über 4 Milliarden EUR, womit unser Land zu den sechs größten Kosmetikmärkten in der Europäischen Union gehört. Wir stehen nur hinter Deutschland, Frankreich, Italien, dem Vereinigten Königreich und Spanien.
Die polnischen Unternehmen haben einen beträchtlichen Marktanteil von über 50 % nach Wert und über 66 % nach Volumen. Polen ist der fünftgrößte Exporteur von Kosmetika in der EU und der zehntgrößte in der Welt.
Der Handelsbilanzüberschuss ist eine weitere Möglichkeit, den Zustand der polnischen Exporte dieser Branche zu messen. Im Jahr 2021 waren es 36 Prozent. Diese Zahlen zeigen, wie widerstandsfähig die Kosmetikindustrie ist. Die Handelsbilanzüberschüsse sind seit mehreren Jahren stabil und machen Polen vergleichbar mit Deutschland (40 %) und Spanien (49 %). Wie stark die polnische Exportposition ist, zeigt die Tatsache, dass jedes zweite in Polen hergestellte kosmetische Produkt exportiert wird. Außerdem wird weltweit jeder dritte Permanentnagellack in Polen hergestellt.
Der polnische Kosmetikmarkt wird von familiengeführten Unternehmen beherrscht, was zu einem individualistischen Ansatz bei der Herstellung hochwertiger Produkte führt.
In Polen sind mehrere hundert Hersteller in der Kosmetikbranche tätig (über 1200 Unternehmen sind in der Datenbank REGON in der Klasse PKD 20.42 — Herstellung von Kosmetika und Körperpflegemitteln — registriert), von denen 90 % Kleinstunternehmen sind. Ende 2021 gab es 83 Einrichtungen, die mehr als 9 Personen beschäftigten. Die Zahl der Beschäftigten lag bei 15 400 Personen. 59 dieser Unternehmen werden von inländischem Kapital dominiert, darunter Ziaja, Oceanic, Dr. Irena Eris, Eveline Cosmetics, Inglot, Bielenda und Delia.
Die Kosmetikindustrie in Polen ist auch eine erfolgreiche Verbindung von Wirtschaft und Wissenschaft. Im Jahr 2016 boten 63 akademische Einrichtungen Diplome in Kosmetologie und kosmetischer Chemie an, und nur drei Jahre später, im Jahr 2019, war diese Zahl auf 73 gestiegen, so dass Polen hochqualifizierte Fachkräfte vorweisen kann.
Adrian Andrzejewski