Die jährliche Übung der Cyberstreitkräfte der NATO-Länder „Cyber Coalition 2023” hat begonnen. In diesem Jahr fungiert Polen als Kommando für die Länder der Region. „Dies ist zweifellos ein Ausdruck des großen Vertrauens der Verbündeten in unsere Cyberspace-Verteidigungskräfte (Wojska Obrony Cyberprzestrzeni, WOC) und ein Beweis dafür, dass die polnischen Cyber-Soldaten Weltklasse sind”, schätzt der Sprecher des Kommandos der WOC, Oberstleutnant Przemysław Lipczyński, ein.
Die Übung „Cyber Coalition 2023” ist die weltweit größte Übung der Cyberstreitkräfte ihrer Art. An ihr nehmen NATO-Verbündete sowie Institutionen der Europäischen Union und mehrere Partnerländer teil, darunter die Schweiz, Schweden, die Ukraine und Japan.
Die Übung „Cyber Coalition” findet seit 2008 jährlich statt und soll die Fähigkeit des Nordatlantischen Bündnisses zur Abschreckung, Verteidigung und Abwehr von Bedrohungen im Cyberspace stärken. Das diesjährige Szenario beinhaltet einen Cyberangriff auf einen fiktiven verbündeten Staat.
„Die Aktivitäten, die während der Übung durchgeführt werden, basieren jedoch auf tatsächlichen Bedrohungen, wie z. B. Cyberangriffe auf IKT-Systeme, kritische Infrastrukturen und Lieferketten”, so der Sprecher.
Die Cyberspace-Verteidigungskräfte werden voraussichtlich im Jahr 2024 ihre volle Einsatzbereitschaft erreichen. Derzeit umfassen sie rund 6500 Soldaten und Mitarbeiter, die im Kommando für die Cyberspace-Verteidigungskräfte in Legionowo und in 11 untergeordneten Einheiten dienen, darunter die regionalen IT-Zentren, die andere Militäreinheiten im Bereich der IT- und Cybersicherheit unterstützen.
Die Cyberspace-Verteidigungskräfte sind in der Lage, in einem vollen Spektrum zu operieren — zum einen ist es die aktive Verteidigung (d. h. die Reaktion auf Cyberangriffe), zum anderen die Aufklärungs- und Angriffsoperationen. Letztere sind entscheidend, damit der Gegner weiß, dass Angriffe auf den polnischen Cyberspace mit einer angemessenen Antwort beantwortet werden können.
Arkadiusz Słomczyński