Auschwitz — das deutsche nationalsozialistische Konzentrations- und Vernichtungslager — ist zu einem internationalen Symbol geworden. Der Jahrestag seiner Befreiung, der 27. Januar, wurde von den Vereinten Nationen zum Internationalen Holocaust-Gedenktag erklärt.
Bürger aus fast allen von Deutschland besetzten europäischen Ländern, die überwiegende Mehrheit von ihnen Juden, wurden in Auschwitz inhaftiert und ermordet. Mehr als 1,1 Millionen Menschen erlebten die Freiheit nicht mehr. Sie kamen in der größten Todesfabrik der Nazis um.
Am Vorabend des Gedenkens, am 26. Januar 2023, fand im Neuen Abgeordnetenhaus des polnischen Sejm die Eröffnung der Ausstellung „Das Bild von Treblinka in den Augen von Samuel Willenberg” statt.
Die 15 Skulpturen von Samuel Willenberg stellen den Alltag in der Höhle des Lagers dar. Der Künstler gibt nicht nur einzelnen Opfern eine Stimme, sondern verewigt auch kollektive Szenen in der Skulptur, wie den Aufstand im Lager oder die Flucht einer Handvoll überlebender Häftlinge. Samuel Willenberg, ein Häftling und Teilnehmer an dem Aufstand vom 2. August 1943 im deutschen Vernichtungslager Treblinka, war einer der wenigen Überlebenden.
Das Gedenken an die Opfer des Holocaust findet in ganz Polen statt. Am Denkmal für die Helden des Ghettos in Warschau und auf dem Gelände des ehemaligen deutschen Konzentrationslagers Auschwitz II – Birkenau, wo die Hauptgedenkfeier zum 78. Jahrestag der Befreiung von Auschwitz stattfinden wird.
In Bydgoszcz werden die Namen der Bromberger Opfer des Holocaust feierlich an der Stelle verlesen, an der die Bromberger Synagoge stand. In Toruń wird Prof. Mirosław Golon, stellvertretender Direktor der Zweigstelle des Instituts für Nationales Gedenken in Danzig, im Rahmen des Symposiums „Gesichter der Versöhnung” an der Akademie für Sozial- und Medienkultur einen Vortrag mit dem Titel „Initiativen von Toruń (polnisches Yad Vashem) zur Versöhnung zwischen dem polnischen und dem israelischen Volk” halten.
Das Staatsarchiv in Olsztyn wird eine Podiumsdiskussion zum Thema „Patrioten — Soldaten — Juden” veranstalten, während in der IPN-Zentrale in Wrocław ein Vortrag für Schüler von Dr. Michał Siekierka zum Thema „Der Holocaust in den besetzten Gebieten Polens” stattfinden wird.
Adrian Andrzejewski