Kunstwerke, die während des Zweiten Weltkriegs aus den Warschauer Sammlungen verschwanden und in den letzten Jahren dank der Bemühungen des Ministeriums für Kultur und Nationales Erbe zurückerhalten werden konnten, sind auf einem Wandbild am Eingang der Warschauer U-Bahn-Station Centrum zu sehen.
Das Wandgemälde präsentiert Kunstwerke und Museumsobjekte in einer modernen und attraktiven Form. Es wird von einer App begleitet, mit der man nach dem Scannen der QR-Codes des Wandgemäldes weitere Kunstwerke in der erweiterten Realität sehen kann, und die Figuren und Gegenstände des Gemäldes erwachen zum Leben. Das Wandbild ist bis zum 4. Dezember 2022 zu sehen.
In den letzten Jahren konnten dank der vom Kulturministerium geleiteten Restitutionsmaßnahmen über 600 einzelne Museumsobjekte in die polnischen Sammlungen zurückgeholt werden. Derzeit laufen 130 Restitutionsverfahren in 15 Ländern weltweit, so dass wahrscheinlich bald weitere verlorene Werke nach Polen zurückkehren werden.
Zu den zurückerhaltenen Objekten, die auf dem Wandbild und in der dazugehörigen App zu sehen sind, gehören: eine Sammlung von zoologischen Exemplaren und naturkundlichen Büchern aus der Vorkriegssammlung des Staatlichen Zoologischen Museums in Warschau, die im Jahr 2022 zurückgegeben wurde, das Pastellbild von Teodor Axentowicz „Dame mit Pfauenfedern”, das 2021 zurückerhalten wurde, das Gemälde von Marcin Zaleski „Das Innere der Kathedrale con Mailand”, das 2019 nach Polen zurückkehrte, das Gemälde von Melchior Geldorp „Porträt einer Dame”, das 2018 zurückgeholt wurde sowie das Gemälde Aleksander Gierymski „Jüdin mit Orangen”, das 2011 zurückgegeben wurde.
Die zurückerhaltenen Objekte sind jedoch nur ein Bruchteil dessen, was Polen während des Zweiten Weltkriegs und der Plünderung der öffentlichen, privaten und kirchlichen Sammlungen durch die deutschen und sowjetischen Besatzer verloren hat. Die beim Ministerium für Kultur und Nationales Erbe geführte Datenbank der Kriegsverluste enthält etwa 66.000 Einträge, während Polen nach Schätzungen der Nachkriegszeit mehr als 516.000 Kunstwerke verloren hat.
Adrian Andrzejewski