Schätzungen zufolge fehlen in Polen derzeit 50.000 IT-Spezialisten, darunter Programmierer, IT-Entwickler und IT-Architekten, aber auch Führungskräfte, die in der Lage sind, die Organisation durch den digitalen Wandel zu führen und die Werkzeuge für die Digitalisierung von Dokumenten zu implementieren, so der Bericht von Asseco mit dem Titel „Die Paperless-Lücke und andere Herausforderungen auf dem Weg zur Digitalisierung von Dokumenten in Unternehmen”.
Die Autoren des Berichts stellen fest, dass das größte Hindernis für die Einführung von Instrumenten zur Digitalisierung von Dokumenten für 61% der Unternehmen der Mangel an Fachleuten in diesem Bereich ist. Dieses Problem ist in Unternehmen, die bereits digitale Lösungen nutzen und eine elektronische Signatur in ihrem Unternehmen eingeführt haben, besonders akut (65%). Bei denjenigen, die dies noch nicht getan haben, wird der Fachkräftemangel von 49% wahrgenommen.
Andrzej Dopierała, Geschäftsführer von Asseco Data Systems und stellvertretender Präsident von Asseco Poland, erklärt, dass die IT-Branche seit langem mit einem Fachkräftemangel zu kämpfen habe, der die Verfügbarkeit von Dienstleistungen einschränke und deren Kosten erhöhe. „Die Digitalisierung erfasst so viele Bereiche unseres Lebens, dass der Mangel an Humanressourcen langfristig die gesamte Wirtschaft beeinträchtigen wird. Unsere Studie zeigt, dass das Problem auch von Unternehmern aus anderen Branchen wahrgenommen wird, die ihr Geschäft gerne digitalisieren würden, aber oft nicht über das Wissen und die Kompetenz in ihren Teams verfügen, um eine geeignete Lösung umzusetzen”, fügt er hinzu.
Laut dem stellvertretenden Präsidenten von Asseco Poland tauche das Problem schon ganz am Anfang auf, denn viele Unternehmen seien nicht einmal in der Lage, ihre Erwartungen an digitale oder Cybersicherheitslösungen genau zu formulieren.
„Die Digitalisierung erfordert nicht nur technisches Know-how, sondern auch einen umfassenden Ansatz auf verschiedenen Ebenen und ein Verständnis für den Wandel innerhalb der Organisation. Daher ist eine umfassende Zusammenarbeit zwischen den verschiedenen Bereichen der Wirtschaft, den Branchenexperten, der Verwaltung und den Hochschulen erforderlich, um einerseits die Kompetenzen der derzeitigen Mitarbeiter zu verbessern und andererseits das System zur Ausbildung künftiger Generationen von IT-Spezialisten intensiv weiterzuentwickeln”, erklärt Andrzej Dopierała.
Auch die mangelhafte Anpassung der Rechtsvorschriften (43%) sowie das Fehlen guter, branchenspezifischer Beispiele für eine erfolgreiche Digitalisierung, die den Unternehmen echte Vorteile gebracht haben, zählen die Unternehmer zu den Hindernissen, die der Digitalisierung im Wege stehen. Eine solche Einschränkung wird von 41% der Befragten wahrgenommen.
Adrian Andrzejewski i. A.