Der Anteil der Elektrofahrzeuge an den Neuwagenverkäufen in Polen könnte bis 2025 auf fast 15% ansteigen, und die Gesamtkapazität der Ladestationen in Polen dürfte sich innerhalb von drei Jahren um das 15-fache erhöhen, so ergibt es sich aus dem Bericht des Polnischen Verbands für alternative Kraftstoffe (Polskie Stowarzyszenie Paliw Alternatywnych, PSPA) „Poland Drives E-Mobility”.
Mit über 50.000 Elektrofahrzeugen und mehr als 4400 Ladepunkten befindet sich Polen noch in einem sehr frühen Stadium der Entwicklung eines nachhaltigen Verkehrs. Ähnlich verhält es sich beim Lkw-Verkehr: Von den 30.000 Lkws, die 2021 in Polen zugelassen wurden, waren nur 4 elektrisch betrieben.
„Die Elektrifizierung des Verkehrs in Polen wird jedoch durch die Einführung von Förderinstrumenten begünstigt, wie z. B. Subventionsmechanismen, die von der polnischen öffentlichen Verwaltung eingesetzt werden. Dazu gehören das Programm „Mein Elektroauto” im Wert von rund 147 Millionen EUR, mit dem Käufer von Elektroautos gefördert werden sollen, und ein Förderprogramm im Wert von rund 183 Millionen EUR für die Infrastruktur zum Aufladen und Betanken von Wasserstoff”, erklärt PSPA-Geschäftsführer Maciej Mazur.
Den Autoren des Berichts zufolge werde die Flotte der vollelektrischen Personalkraftwagen (BEV) in Polen im Jahr 2025 im so genannten realistischen Szenario 290,5 Tausend Fahrzeuge umfassen, verglichen mit 40,3 Tausend Fahrzeugen am Ende des Jahres 2022. Hinzu würden 220,2 Tausend Plug-in-Hybride (PHEV) kommen, gegenüber 41,1 Tausend im Jahr 2022. Dies entspricht einem Anstieg von 620% innerhalb von drei Jahren bei reinen Elektrofahrzeugen und von 435% bei Plug-in-Hybriden.
Bereits im Jahr 2024 könnte der BEV-Anteil am Neuwagenmarkt in Polen 10% über dem EU-Durchschnitt aus dem Jahr 2021 liegen, heißt es in dem Bericht. Die Autoren der Studie sagen voraus, dass die Gesamtzahl der öffentlich zugänglichen Ladepunkte im Jahr 2025 49.500 erreichen werde, gegenüber 5.500 Ende 2022.
PSPA ist Polens größter Industrieverband, der sich der Entwicklung des Marktes für Elektromobilität und alternative Kraftstoffe widmet.
Arkadiusz Słomczyński