Mehr als 950 Entscheidungen im Bereich des Wettbewerbs- und Verbraucherschutzes, verhängte Bußgelder in Höhe von fast 430 Millionen PLN und fast 20 000 Inspektionen zur Überprüfung der Qualität und Sicherheit von Spielzeug, Kleidung und Alltagsprodukten — so lässt sich die Tätigkeit des Amtes für Wettbewerbs- und Verbraucherschutz (poln. Urząd Ochrony Konkurencji i Konsumenta, UOKiK) im Jahr 2022 zusammenfassen.
„Das vergangene Jahr war eine Zeit harter Arbeit für Verbraucher und ehrliche Unternehmer, geprägt von den Schwierigkeiten nach der Pandemie, aber vor allem vom Krieg in der Ukraine. Wir haben uns den Herausforderungen gestellt, indem wir nicht nur den Markt überwacht und unlauteren Praktiken entgegengewirkt haben, sondern auch die Regierung bei der Entwicklung und Notifizierung von Hilfsprogrammen unterstützt haben”, sagte der Präsident des Amts für Wettbewerbs- und Verbraucherschutz Tomasz Chróstny.
In Bezug auf die Haupttätigkeitsbereiche seines Amtes verwies der UOKiK-Präsident auf „die Revolution bei der Kennzeichnung kommerzieller Inhalte im Internet sowie die Systematisierung der Vermarktung von Inhalten auf Nachrichtenportalen”.
„Wir haben die Praktiken von E-Commerce-Unternehmern in Frage gestellt, die leider in zunehmendem Maße das Wissen über das Verbraucherverhalten nutzen, um Kaufentscheidungen in unlauterer Weise zu beeinflussen, einschließlich so genannter Dark Patterns. Die beiden wichtigen Entscheidungen gegen Allegro, die Ende des Jahres ergangen sind und die zeigen, dass wir sowohl den Wettbewerb als auch den Verbraucherschutz unter einem Dach betrachten, passen natürlich zu diesem Thema”, sagte Tomasz Chróstny.
Die höchste Strafe für wettbewerbsbeschränkende Praktiken im Jahr 2022 wurde gegen Allegro verhängt und belief sich auf mehr als 206 Millionen PLN. Das Unternehmen hat seine Marktposition unrechtmäßig ausgenutzt, indem es seinen eigenen Online-Shop auf Kosten der konkurrierenden Verkäufer auf der Plattform allegro.pl begünstigt hat.
Die zweithöchste Strafe betraf die Firma Karcher und belief sich auf 26 Mio. PLN. Der Unternehmer hatte seit Ende der 1990er Jahre in Absprache mit seinen Händlern Mindest- und starre Einzelhandelspreise für Reinigungsgeräte und -systeme der Marke Karcher festgelegt.
Adrian Andrzejewski