Krystyna Feldman, eine Schauspielerin aus einer polnisch-jüdischen Familie, ist in Polen vor allem durch ihre Rolle in einer beliebten Comedy-Serie bekannt. Die wenigsten wissen jedoch, dass sie während des Zweiten Weltkriegs Mitglied der Heimatarmee, der polnischen Untergrundarmee, war und in den 1980er Jahren von den Kommunisten verfolgt wurde. Sie spielte nicht nur Frauenrollen, sondern auch Männerrollen.
Am 1. März 1916 wurde Krystyna Feldman in Lemberg geboren. Ihre Mutter, Katarzyna, war Opernsängerin, ihr Vater, Ferdynand, berühmter Schauspieler.
Die Anfänge der Schauspielerei
Die kleine Krystyna wurde sehr früh auf den Weg der Schauspielerei verwiesen. Sie spielte ihre erste Rolle, als sie fünf Jahre alt war. Im Jahr 1934 wurde sie am Staatlichen Institut für Theaterkunst zugelassen, das sie nach drei Jahren abschloss. Wenig später gab sie ihr Debüt als Erwachsene auf der Bühne des Stadttheaters in Lemberg (damals Polen). Im Jahr 1939 zog sie nach Luzk, um das dortige Theater aufzubauen, doch schon bald brach der Zweite Weltkrieg aus.
Sie kämpfte gegen die Deutschen, die Kommunisten verfolgten sie
Der Ausbruch des Konflikts unterbrach Feldmans Schauspielkarriere. Sie blieb angesichts der deutschen Bestialität nicht untätig und schloss sich der Polnischen Heimatarmee, der größten militärischen Untergrundformation in Europa, an. Sie diente als Meldegängerin.
Als sich der Krieg dem Ende zuneigte, stand Krystyna Feldman wieder auf der Theaterbühne. Sie spielte die männliche Rolle des Staszek in einem Stück nach „Wesele” („Die Hochzeit”) von Stanisław Wyspiański. Ihre Schauspielkarriere blühte auf. Sie spielte in den besten polnischen Theatern, im Fernsehtheater und in vielen Filmproduktionen.
Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde Polen gewaltsam der kommunistischen Diktatur unterworfen. In den 1980er Jahren verletzten die Kommunisten die Autonomie der Universität Posen. Feldman sprach sich für die Verteidigung der Universität aus, wofür sie von den Kommunisten unterdrückt wurde. Trotzdem hat sie sich nicht unterkriegen lassen. Die kommunistische Diktatur in Polen brach 1989 zusammen.
Es ist nie zu spät
Ihre erste Hauptrolle spielte sie 2004, im Alter von 88 Jahren, in dem Film „Mein Nikifor“. Damals spielte sie wieder einen Mann — den titelgebenden Nikifor, einen international anerkannten Maler, Vertreter des Primitivismus. Große Popularität erlangte sie 1999 mit der Rolle der Rozalia in der Comedy-Serie „Świat według Kiepskich”.
Sie starb am 24. Januar 2007 in Posen. Sie wurde in dem Kostüm ihres letzten Stücks (ein Monodrama) „I to mi zostało” (Und das ist, was mir übrig geblieben ist) beerdigt.