Der Wasserstand der Flüsse und des Grundwassers in Polen hat sich in den letzten Monaten erheblich verbessert. Der Pegelstand dieser Gewässer befindet sich landesweit in der sicheren Zone und der hydrogeologische Notstand wurde aufgehoben, berichtet das Polnische Geologische Institut (Państwowy Instytut Geologiczny, PIG).
„Noch zu Beginn dieses Jahres war der Grundwasserspiegel in kleinen Gebieten in Nord- und Zentralpolen sehr niedrig, und es wurde dort ein Niedrigwasser (niedriger Grundwasserspiegel, der nach einer Periode mit Niederschlagsdefizit auftritt) beobachtet. Die von diesem Phänomen betroffenen Gebiete waren jedoch bereits klein, verglichen mit der Herbstperiode, als das Niederigwasser am stärksten ausgeprägt war”, berichten die Experten des Polnischen Geologischen Instituts. Im Februar war das Phänomen vollständig verschwunden und trat in keiner Region des Landes mehr auf.
Eine über viele Jahre anhaltende Absenkung des Grundwasserspiegels, die auf natürliche (Niederschlagsdefizit) oder anthropogene Ursachen (z. B. übermäßige Ausbeutung des Grundwassers, Trockenlegung von Feuchtgebieten im Rahmen einer unsachgemäß durchgeführten Melioration von Grünland und Ackerland, Bergbau- und Bauentwässerung) zurückzuführen ist, ist ungünstig, da sie Versteppungsprozesse auslösen oder verstärken kann.
„Die Versteppung von Gebieten in unserem Land ist nicht so intensiv, dass sie zur Wüstenbildung führt, wie dies in Afrika oder Asien der Fall ist. Das Problem sollte jedoch nicht unterschätzt werden, da die Versteppung zu irreversiblen Veränderungen in natürlichen Ökosystemen und Wäldern führen und einen erheblichen Rückgang der landwirtschaftlichen Erträge bewirken kann”, erklären die Experten.
Den Fachleuten vom PIG zufolge sei die Nachfrage nach Trinkwasser in Polen viel geringer als die verfügbaren Ressourcen.
„Unter Berücksichtigung der aktuellen Grundwasserentnahme und Entwässerungen werden jährlich ca. 20 Prozent des Grundwassers genutzt. Die Ressourcenreserven des Landes liegen also bei etwa 80 Prozent”, berichteten die Experten.
Arkadiusz Słomczyński