Der aus 11 Mitgliedern bestehende und vom Generalkonservator für Denkmäler geleitete Wiederaufbaurat, der sich aus Personen zusammensetzt, die sich durch ihr Wissen und ihre Erfahrung in den Bereichen Investitionsprozesse, Architektur, Stadtplanung, Geschichte oder Denkmalschutz und -pflege auszeichnen, wird gewissermaßen die Stimme der Gesellschaft und des Dialogs zwischen verschiedenen Kreisen sein”, sagte der stellvertretende Minister für Kultur und Nationales Erbe und Generalkonservator für Denkmäler, Dr. Jarosław Sellin, während der Zeremonie zur Ernennung des Rates für den Wiederaufbau des Sächsischen Palais, die im Warschauer Königsschloss stattfand.
Wie der stellvertretende Minister Sellin betonte, bestehe die Hauptaufgabe des Rates darin, „durch den Wiederaufbau des Sächsischen Palais, des Brühlschen Palais und der Mietshäuser in der Królewska-Straße in Warschau die Erinnerung zu bewahren und an unsere Kinder, an künftige Generationen weiterzugeben”.
Jarosław Sellin erinnerte daran, dass die Deutschen vor 83 Jahren einen bewussten und brutalen Prozess der Zerstörung der polnischen Nation, ihrer Kultur und Identität eingeleitet hätten. Am 18. Dezember 1944, bereits nach der Niederschlagung des Warschauer Aufstandes, sprengten die Deutschen im Rahmen einer geplanten Zerstörungs- und Brandsaktion in Warschau das Brühlsche Palais und in den folgenden Tagen auch das Sächsische Palais.
In seiner Rede wies der stellvertretende Leiter des Kulturministeriums darauf hin, dass das Gebäude des Sächsischen Palais das Chiffrierbüro beherbergte, in dem während des Krieges im Jahr 1920 die bolschewistischen Codes entschlüsselt wurden. Am 8. Dezember 1932 gelang es polnischen Kryptologen zum ersten Mal, mit der Enigma verschlüsselte Nachrichten zu entschlüsseln. Das Gebäude des Sächsischen Palais wird auch mit Marschall Józef Piłsudski in Verbindung gebracht, der hier 1922-1923 sein Büro als Generalstabschef hatte. Das Sächsische Palais war auch Sitz des Stabs der polnischen Armee und das Brühlsche Palais Sitz des Außenministeriums.
Der Rat für den Wiederaufbau des Sächsischen Palais wird den Fortschritt der Investition überwachen. Die Kandidaten für den Rat wurden vom Präsidenten der Republik Polen, dem Vorsitzenden des Ministerrats, dem Sejmmarschall, dem Senatsmarschall, dem Minister für Kultur und Nationales Erbe, dem Minister für Nationale Verteidigung, dem Bürgermeister der Stadt Warschau, dem Generalkonservator für Denkmäler und dem Rat der Stadt Warschau vorgeschlagen.
Adrian Andrzejewski