Die durchschnittlichen Strompreise auf dem Spotmarkt in Europa waren im Oktober über 4 % niedriger als im Vormonat. In Polen sind die Großhandelspreise für Strom auf diesem Markt sogar noch stärker gesunken und haben sich dem EU-Durchschnitt angenähert, wie aus einer von Energy Solution erstellten Analyse der durchschnittlichen Energiepreise im Oktober hervorgeht.
Auf dem Spotmarkt wurden in der Europäischen Union in diesem Monat durchschnittlich 90,49 EUR für 1 MWh gezahlt. Das sind mehr als 4 Prozent weniger als im September. In Polen lag der Preis im September bei 94,92 EUR. Er sank im Vergleich zum Vormonat sogar um 14 Prozent.
„Im Oktober lag der polnische Spotmarkt, vor allem aufgrund der überdurchschnittlichen Windstrom-Erzeugung, nahe am Durchschnitt der untersuchten Zone — eine Situation, die seit langem nicht mehr beobachtet wurde. Der Spotpreis im Oktober war deutlich niedriger als der gewichtete Durchschnitt der Terminkontrakte für diesen Zeitraum (424 PLN/MWh Spot, 483 PLN/MWh gewichteter Durchschnitt der Forward-Geschäfte)”, kommentiert Krzysztof Mazurski von Energy Solution.
Die Preise für Energieträger — Steinkohle und Erdgas sowie CO2-Emissionsrechte — verhielten sich in diesem Zeitraum uneinheitlich. Steinkohle verbilligte sich laut ARA-Index um 9 Prozent für Jahresverträge und um 6 Prozent für Monatsprodukte.
Erdgas gab nach einem sehr heftigen ersten Teil des Monats, der durch den Hamas-Angriff auf Israel und die bis heute ungeklärte Katastrophe der estnisch-finnischen Gaspipeline geprägt war, dem Druck einer sehr günstigen fundamentalen Situation nach und beendete den Monat mit einem Plus von 4 Prozent sowohl für Jahres- als auch für Monatsverträge. Die ETS-Zertifikatpreise sind dagegen allmählich gesunken, im letzten Monat um 2 %. Sie stehen weiterhin unter dem Druck der Branchensituation in ganz Europa, aber auch der wachsenden Bedeutung der erneuerbaren Energien im Mix der einzelnen Länder der Zone, heißt es auf dem Portal 300gospodarka.pl.
Arkadiusz Słomczyński