„Am ersten Tag der vorübergehenden Grenzkontrollen zwischen der Slowakei und Polen wurden mehr als 5800 Personen und mehr als 2200 Fahrzeuge kontrolliert. Die meisten der Kontrollierten waren Polen — fast 2800 — und Slowaken — 2055. Außerdem wurden an der Grenze ca. 150 Ukrainer und etwa 150 Tschechen sowie Bürger einer Reihe anderer Länder kontrolliert”, berichtet die Sprecherin des polnischen Grenzschutzes, Leutnant Anna Michalska.
Nach Angaben der Sprecherin wurden seit Mittwoch mehr als ein Dutzend Migranten festgenommen, darunter fünf bei Kontrollen im Zug und neun nach einer Verfolgungsjagd.
Die Einführung der vorübergehenden Grenzkontrollen an der Grenze zur Slowakei wurde am Dienstag vom Leiter des Ministeriums für Inneres und Verwaltung (MSWiA), Mariusz Kamiński, angekündigt. Die Entscheidung steht im Zusammenhang mit dem zunehmenden Migrationsdruck auf der so genannten Balkanroute, die unter anderem durch die Slowakei führt. Dem Chef des Ministeriums zufolge sei die illegale Migration ein zentrales Problem im heutigen Europa.
„Die Leichtigkeit, mit der illegale Migranten ein Aufenthaltsrecht in der EU erhalten, und die hohen Sozialleistungen führen zu einem weiteren Zustrom. Diese Politik ist unverantwortlich, den Herausforderungen unangemessen und ideologisiert. Die einzig angemessene Antwort auf die Welle der illegalen Migration, die Europa überschwemmt, ist eine harte Verteidigung der EU-Außengrenzen und eine Änderung des Asylsystems in der Europäischen Union. Andernfalls werden weitere Migrantenwellen nach Europa gelangen”, sagte Minister Kamiński auf einer Pressekonferenz.
Die Personenkontrollen an der polnisch-slowakischen Grenze wurden am Mittwoch, dem 4. Oktober, ab Mitternacht vorübergehend wieder eingeführt. Die Kontrollen werden nur noch in der Einreiserichtung nach Polen durchgeführt. Die Grenzen können nur an ausgewiesenen Stellen überschritten werden. Die zu kontrollierenden Personen oder Fahrzeuge werden auf der Grundlage einer Risikoanalyse ausgewählt. Reisende, die die polnisch-slowakische Grenze überqueren, müssen daran denken, ihre Reisedokumente — einen Personalausweis oder Reisepass — mitzuführen, berichtet das Ministerium für Inneres und Verwaltung.
Arkadiusz Słomczyński