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Gesichter der Demokratischen Partei 1938-1944

von Dignity News
Eine politische Gruppierung, in der sich die Demokraten zusammenschlossen, wurde in Polen erst 1938 gegründet. In der Zwischenkriegszeit bestand das Hauptziel der Demokratischen Partei (Stronnictwo Demokratyczne, SD) darin, die parlamentarische Demokratie im Lande zu stärken und sehr fortschrittliche soziale und wirtschaftliche Reformen durchzuführen. Während des Zweiten Weltkriegs unterstützte die Mehrheit der Mitglieder die polnische Exilregierung, während der Rest die Polnische Arbeiterpartei (Polska Partia Robotnicza, PPR) unterstützte.

Es wird angenommen, dass die Demokraten ihre ersten informellen Gruppen in der Zweiten Polnischen Republik in Warschau und später in mehreren anderen Städten bildeten. Sie trafen sich in den so genannten Demokratischen Clubs, bis in Lemberg ein Kongress der Demokratischen Clubs organisiert wurde, auf dem die Demokratische Partei gegründet wurde.

Kurz vor dem Ausbruch des Zweiten Weltkriegs, im April 1939, legte die Partei ihr offizielles Programm vor. Es war für die damalige Zeit sehr fortschrittlich, vor allem in wirtschaftlicher Hinsicht. Es versprach: Planwirtschaft, Verstaatlichung der wichtigsten Industriezweige, Landreform und volle Handlungsfreiheit für die Gewerkschaften. Die Demokraten zeigten sich auch im rein politischen Bereich ausdrucksstark. Als Gegner des Sanacja-Regimes, das Polen von 1926 bis 1939 regierte, wollten sie die Diktatur abschaffen. In Anbetracht der politischen Tendenzen in Westeuropa und jenseits der östlichen Grenzen sprachen sie sich gegen alle Erscheinungsformen von Totalitarismus und Nationalismus aus.

Die SD setzte sich hauptsächlich aus Vertretern der polnischen Intelligenz und Handwerkern zusammen. Die führenden Aktivisten der Gruppe waren Mieczysław Michałowicz (Arzt der polnischen Armee, Rektor der Warschauer Universität, Senator und Abgeordneter) und Mikołaj Kwaśniewski (stellvertretender Marschall des Senats, Woiwode von Tarnopol, Krakau und Poznań, Arzt der polnischen Armee). Beide waren ursprünglich Unterstützer der Sanacja.

Während des Zweiten Weltkriegs agierte die SD konspirativ unter dem Decknamen „Prostokąt” (dt. Rechteck) und ihre Mitglieder schlossen sich der Regierungsdelegation für Polen (Delegatura Rządu na Kraj) und dem Rat der Nationalen Einheit (Rada Jedności Narodowej) an. Viele ihrer Aktivisten gehörten zum engen Kreis der Organisatoren des Provisorisches Komitees für die Judenhilfe „Żegota”.

Das ideologische Gesicht der SD begann sich 1943 zu verändern, als die Gruppe der  Befürworter von Kommunismus beschloss, sich von der Partei zu lösen und die Partei der Polnischen Demokratie (Stronnictwo Polskiej Demokracji) unter der Führung von Romuald Miller zu gründen.

1945, nach dem Einmarsch der Roten Armee in Polen, war das Schicksal der SD besiegelt. Die kommunistischen Behörden machten sie zu einer Satellitenpartei der PPR und später der PZPR (Polska Zjednoczona Partia Robotnicza).

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