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Gesellschaft zum Gesundheitsschutz der jüdischen Bevölkerung in der Zwischenkriegszeit

von Dignity News

Die Verbesserung des Gesundheitszustands der Juden in den polnischen Gebieten war eine der häufigsten Forderungen der jüdischen Elite seit Beginn der Zweiten Polnischen Republik. Eine der wichtigsten Organisationen, die auf diesem Gebiet große Erfolge erzielte, war die Gesellschaft zum Gesundheitsschutz der jüdischen Bevölkerung in Polen, kurz TOZ genannt.

Sie kämpfte vor allem gegen Krankheiten, die durch Armut und schwierige Lebensbedingungen verursacht wurden — in erster Linie gegen Tuberkulose und Infektionskrankheiten bei Kindern und, zu Beginn des Staates, gegen Typhus. Die TOZ wurde 1921 durch Abspaltung von einer russischen Organisation namens Obszczestwo Zdrawoochronienija Jewriejew gegründet. Zunächst war sie nur in den östlichen Grenzgebieten tätig. Ihr Gründer war der in Lublin geborene Gerszon Lewin, der von Beruf Lungenfacharzt war. Er verfügte über umfangreiche Erfahrungen in der klinischen Arbeit, da er seit 1918 Leiter der inneren Abteilung des Jüdischen Krankenhauses in Czyste, Warschau, war. Samuel Goldflam, ein bekannter Neurologe und Gründer der Anstalt für nerven- und geisteskranke Juden „Zofiówka” in Otwock, wurde Ehrenvorsitzender der TOZ.

Die Aufgabe der Organisation bestand in der Durchführung zahlreicher Initiativen zur Förderung der Gesundheitsprävention und der Verbreitung der Hygiene, aber die Herausforderungen des Alltags machten es erforderlich, dass die Prävention der therapeutischen Tätigkeit weichen musste. Es wurden Beratungs- und Ambulanzdienste entwickelt, Kinderernährungs- und Impfkampagnen durchgeführt, Genesungsheime und sogar Kliniken eröffnet. Der größte messbare Erfolg der TOZ war der Rückgang der Säuglingssterblichkeit in Warschau, wo die Gesellschaft sehr aktiv war. Bis 1939 wurden im Rahmen der TOZ etwa tausend medizinische und sanitäre Einrichtungen gegründet, wobei nur ein Teil der beteiligten Personen für ihre Arbeit Geld verlangte. Viele, darunter auch Ärzte, arbeiteten unentgeltlich. Es gelang ihnen, rund 400 Einrichtungen in 50 Städten einzurichten.

Die Mitglieder der Organisation unternahmen viele Anstrengungen, um über die Presse möglichst viele Juden zu erreichen. So wurden die Monatszeitschrift „Fołks Gezund” („Gesundheit des Volkes”) oder die Fachzeitschrift „Soziale Medizin — Socjałe Medicin” herausgegeben. Es wurde auch eine Zeitschrift für Jugendliche unter dem Titel „Dos Gezund” („Gesundheit”) herausgegeben.

Die TOZ war während des Zweiten Weltkriegs im Rahmen des Joint tätig, wurde aber 1942 von den deutschen Besatzern liquidiert.

Nachdem sie 1946 reaktiviert worden war, wurde die TOZ 1950 auf Beschluss der kommunistischen Behörden aufgelöst.

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