Anfang Februar wird in Oświęcim ein Pavillon eröffnet, der eigens für einen Zyklus von vier großen Gemälden mit dem gemeinsamen Titel „Birkenau”, den der deutsche Künstler Gerhard Richter gestiftet hat, gebaut wurde. Das von dem Künstler selbst entworfene Gebäude wurde auf dem Gelände der Internationalen Jugendbegegnungsstätte in Oświęcim und in Zusammenarbeit mit ihr errichtet.
Im Pavillon wird eine Edition des Bilderzyklus „Birkenau” gezeigt, die die Gerhard Richter Stiftung dem Internationalen Auschwitz Komitee eigens für diesen Zweck zur Verfügung gestellt hat.
Ergänzt wird die Ausstellung der Werke durch einen vierteiligen grauen Spiegel, der seit 2014 zusammen mit den Gemälden des „Birkenau”-Zyklus an verschiedenen Orten der Welt gezeigt wird. Außerdem werden Reproduktionen von vier Fotografien zu sehen sein, die 1944 von Häftlingen des Sonderkommandos heimlich in Birkenau aufgenommen wurden und die Gerhard Richter dazu veranlassten, sich erneut mit dem Thema zu befassen. Diese vier Fotografien gelten als die einzigen fotografischen Dokumente des Holocaust, die die Ermordung und Verbrennung der jüdischen Bevölkerung in Auschwitz-Birkenau dokumentieren.
„Die Tatsache, dass diese für das Werk Gerhard Richters einzigartige Bildserie unweit des Ortes ihrer Vorgeschichte, nur wenige Kilometer von den Krematorien und Aschefeldern von Birkenau entfernt, ihren Platz gefunden hat, ist für die Überlebenden von Auschwitz-Birkenau ein dauerhaftes und kraftvolles Signal gegen das Vergessen und ein Zeichen des Mitgefühls und der Solidarität des Künstlers mit ihnen und ihren ermordeten Familien. In einer Zeit des populistischen Hasses und des wachsenden Antisemitismus ist es für sie auch ein Beweis dafür, dass die künstlerische, pädagogische und politische Auseinandersetzung mit Auschwitz und seinen Ursachen nicht zu Ende ist und nie enden wird”, so Christoph Heubner, geschäftsführender Vizepräsident des Internationalen Auschwitz Komitees in Berlin.
Gerhard Richter ist ein deutscher Maler, Bildhauer und Fotograf. Seit den 1960er Jahren verwendet er in seinem Werk Fotografien als Vorlage für Gemälde. Er ist einer der bekanntesten und teuersten Künstler Deutschlands.
Arkadiusz Słomczyński