Das schottische Georgian House Museum in Edinburgh zeigt die Ausstellung „Music and Migration in Georgian Edinburgh. The Story of Felix Yaniewicz”, die dem polnisch-litauisch-britischen Geiger und Komponisten Feliks Janiewicz gewidmet ist.
Die Ausstellung ist ein erster Schritt, um die Geschichte eines begabten Komponisten in Erinnerung zu rufen, dessen Werke kaum bekannt sind. Im Dezember 2022 wird das Scottish Chamber Orchestra sein „Violinkonzert Nr. 3” in Dumfries, Edinburgh und Glasgow aufführen. Eine Ausgabe seiner Kompositionen wird derzeit vom Verlag Musica Iagiellonica vorbereitet.
Die Janiewicz gewidmete Ausstellung enthält nur Gegenstände, die in direktem Zusammenhang mit dem Komponisten und seiner unmittelbaren Familie stehen. Am auffälligsten sind die reich verzierten Instrumente, die beide zu Beginn des 19. Jahrhunderts hergestellt wurden: das Tafelklavier (The Yaniewicz & Green Square Piano) und die Apollo-Lyra-Gitarre (Yaniewicz & Co. Apollo Lyre Guitar). Wie in dem von Josie Dixon erstellten Ausstellungskatalog nachzulesen ist, wurden die Instrumente wahrscheinlich auf Bestellung des Kunden dekoriert, wahrscheinlich nach vorhandenen Musterbüchern.
Weitere Exponate sind Janiewiczs patriotisches Geschirr — eine Silberschale, in die eine Münze mit der Abbildung des polnischen Königs August III. (ein Dukaten aus dem Jahr 1753) eingelassen ist, Löffel mit dem Motto „Pro Lithuania” und ein Siegel zum Stempeln von Briefen mit derselben Aufschrift und den Initialen des Komponisten. Ein wichtiger Teil der Ausstellung umfasst Erinnerungsstücke, die mit dem ersten Edinburgh Music Festival und Janiewiczs Bekanntschaft mit Angelica Catalani, einer der herausragendsten Sängerinnen der damaligen Zeit, verbunden sind.
Ein weiteres wichtiges Objekt in der Ausstellung ist eine Reminiszenz an Instrumente, deren genaues Schicksal wir leider nicht kennen. Es handelt sich um einen Doppelkasten, in dem einst die Geigen der bedeutendsten Geigenbauer untergebracht waren: Stradivarius und Amati. Neben dem Kasten liegt wie zum Trost ein Stück Kolophonium, das Janiewicz vermutlich seinerzeit berührte.
Arkadiusz Słomczyński