Der russische Gazprom-Konzern hat die Gaslieferungen an Polen eingestellt, weil es sich geweigert hat, in Rubel zu zahlen. Der polnische Erdgaskonzern Polskie Górnictwo Naftowe i Gazownictwo (PGNiG) und Gaz-System teilen mit, dass die Weiterleitung der Brennstoffe an die Verbraucher entsprechend der Nachfrage erfolgt. Das nationale Fernleitungsnetz wird laufend versorgt, indem auch andere Einspeisungen in das Gasnetz genutzt und unterirdische Gasspeicher eingespeist werden.
Der Regierungsbevollmächtigte für strategische Energieinfrastruktur, Piotr Naimski, teilte mit, dass alle bisherigen Gaskunden in Polen diesen Rohstoff auf dem Niveau erhalten werden, auf dem sie ihn bisher erhalten haben.
„Gaz-System setzt Strategien der Diversifizierung um, d. h. der Diversifizierung der Richtungen und Quellen der Gaslieferungen nach Polen. Die Variante eines möglichen Gas-Lieferstopps aus Russland wurde vorbereitet und wird derzeit umgesetzt. Es handelt sich um eine Variante, bei der alle bisherigen Gasempfänger in Polen diesen Rohstoff auf demselben Niveau erhalten werden wie bisher”, sagte Naimski.
PGNiG betonte, dass das Unternehmen darauf vorbereitet sei, Gas aus verschiedenen Richtungen zu beziehen, z. B. durch Gasanschlüsse an der West- und Südgrenze und das LNG-Terminal in Świnoujście, das die Zahl der bedienten Flüssiggastanker sukzessive erhöhe. „Der Rest wird durch die inländische Gasproduktion und die in unterirdischen Gasspeichern gelagerten Brennstoffreserven ergänzt. Derzeit sind die Speicher zu etwa 80 Prozent gefüllt und damit deutlich mehr als im gleichen Zeitraum der Vorjahre”, teilte das Unternehmen mit.
Auch Ministerpräsident Mateusz Morawiecki äußerte sich zum russischen Gas-Lieferstopp. Bei einem Treffen mit Journalisten in Berlin sagte er, Polen habe sich im Vorfeld auf die Diversifizierung der Gasversorgung vorbereitet.
„Noch vor der Inbetriebnahme der Baltic Pipe werden wir in der Lage sein, unsere Wirtschaft, die Haushalte, die Menschen, die Polen vor einem solch dramatischen Schritt Russlands zu schützen”, sagte der polnische Regierungschef.
Arkadiusz Słomczyński