Nach Angaben des polnischen Betreibers Gaz-System ist die Inbetriebnahme der Verbindung der Gasnetze Polens und der Slowakei für diesen Sommer geplant. Das Unternehmen erklärte, es habe noch nicht entschieden, wann die Übertragungskapazität der Verbindungsleitung mit einer maximalen Kapazität von 4,7 Mrd. Kubikmeter Gas pro Jahr in Richtung Slowakei oder 5,7 Mrd. Kubikmeter Gas pro Jahr in Richtung Polen zur Versteigerung angeboten werden soll.
Die polnisch-slowakische Verbindungsleitung ist eine Gashochdruckleitung, die den Gasknotenpunkt des nationalen Netzes in Strachocina in der Region Vorkarpaten mit dem slowakischen Knotenpunkt in Veľké Kapušany nahe der Grenze zur Ukraine verbindet. In der Nähe befindet sich die Pipeline „Bruderschaft” — eine der Routen für die Ausfuhr von russischem Gas in den Westen über die Ukraine.
Die polnisch-slowakische Verbindungsleitung ist 61 km lang auf der polnischen Seite und 106 km lang auf der slowakischen Seite. Die Pipeline ist auf der polnischen Seite gebaut und vergast, d. h. betriebsbereit, aber — wie Gaz-System betonte — hat der Transport des Gases auf diesem Abschnitt noch nicht begonnen. Es gibt auch noch keine Entscheidung darüber, wann die Übertragungskapazität der Verbindungsleitung versteigert werden soll. Wie der polnische Betreiber betonte, werden die Marktteilnehmer hierüber rechtzeitig informiert.
Die Verbindung mit der Slowakei ist Teil des sogenannten Nord-Süd-Korridors, d. h. der Infrastruktur, die den freien Gastransport auf der Strecke zwischen den LNG-Terminals in Świnoujście und auf der kroatischen Insel Krk ermöglicht. Das slowakische Übertragungsnetz ist mit Österreich, der Tschechischen Republik, Ungarn und der Ukraine verbunden, mit der Möglichkeit der Übertragung in Richtung Ukraine u.
Auf dem Territorium Polens wurden alle Gaspipelines des Korridors zusammen mit der dazugehörigen Infrastruktur gebaut und werden innerhalb des nationalen Systems betrieben, informiert Gaz-System. Insgesamt handelt es sich um 800 Kilometer Gaspipelines und die neue Verdichterstation Kędzierzyn. Die Gasverbindung mit der Slowakei muss noch in Betrieb genommen werden, betonte der polnische Betreiber.
Arkadiusz Słomczyński