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Franciszek Kamiński war der Gründungsvater der Bauernbataillone

von Dignity News

Nach der Heimatarmee (Armia Krajowa, AK) waren die Bauernbataillone (Bataliony Chłopskie, BCh) die größte bewaffnete Untergrundorganisation in Polen während des Zweiten Weltkriegs. Der Initiator der ersten militärischen Formation der Bauernbewegung in der Geschichte Polens, die in ihrer Blütezeit rund 160 Tausend Soldaten zählte, war Franciszek Kamiński.

Kamiński wurde am 20. September 1902 in Mikułowice als Sohn einer armen Bauernfamilie geboren. Er absolvierte das Gymnasium in Sandomierz, wo er sich in der Pfadfinderbewegung engagierte. Er nahm als Freiwilliger am Polnisch-Sowjetischen Krieg teil. Nach dem Krieg begann er ein Studium der Mathematik und Philosophie in Warschau. Dort kam er in Kontakt mit der Bauernbewegung und wurde später Mitglied der polnischen Bauernpartei „Wyzwolenie”. Er war unter anderem Mitorganisator des Verbandes der Landjugend „Wici” und des Großen Bauernstreiks von 1937 und arbeitete in dieser Zeit mit Maciej Rataj, einem der Führer der Bauernpartei, zusammen. Außerdem arbeitete er in der Zwischenkriegszeit im Stanisław-Staszic-Institut für ländliche Bildung und Kultur, im Verband der Konsumgenossenschaften „Społem” und im Verlag „Wieczór Warszawski”.

Unmittelbar nach der Besetzung Polens durch Deutschland und die Sowjetunion im Jahr 1939 engagierte sich Kamiński für den Aufbau von Strukturen des bäuerlichen Widerstands. Zunächst half er beim Aufbau von Untergrundorganisationen in Warschau, dann bildete er die Grundlage für den bäuerlichen Untergrund in der Region Kielce. Er versuchte, bäuerliche Einheiten zur Zusammenarbeit mit dem Verband für den bewaffneten Kampf (ZWZ), der späteren Heimatarmee zu bewegen.

Nachdem die Gespräche mit dem ZWZ gescheitert waren, kam Kamiński 1940 auf die Idee, eine eigene militärische Organisation zu gründen. Die Initiative wurde von den Führern der bäuerlichen Untergrundbewegung unterstützt, und Kamiński selbst übernahm den Aufbau der Bauernbataillone, deren Kommandeur er bis zum Ende des Krieges war. Die Organisation leistete Widerstand gegen die deutschen Deportationen in der Region Zamość. Die Bauernbataillone initiierten zusammen mit Einheiten der AK den Zamość-Aufstand, der die Deutschen von weiteren Operationen abhielt.

Nach dem Krieg war Kamiński im Vorstand der Polnischen Volkspartei (PSL) aktiv und schaffte es sogar für kurze Zeit in den Sejm. Im Zuge der von den kommunistischen Behörden organisierten Verfolgungswelle gegen die Volkspartei und angesichts der Weigerung von Kamiński, Selbstkritik zu üben, wurde er 1950 inhaftiert. Erst nach der Amnestie von 1956 verließ er das Gefängnis. Er arbeitete danach in landwirtschaftlichen Genossenschaften. Nach seiner Pensionierung widmete er sich der Erinnerung an die Bauernbewegung und die Bauernbataillone.

Nach 1989 beteiligte er sich an der Reaktivierung der PSL. Er starb am 24. Februar 2000 in Warschau und wurde auf dem Militärfriedhof Powązki in Warschau beigesetzt.

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