Forscher von der Westpommerschen Technischen Universität Szczecin testen eine Möglichkeit, Lebensmittelvergiftungen zu verhindern und die Haltbarkeit von Lebensmitteln zu verlängern. Dazu verwenden sie einen speziell konstruierten Generator für kaltes Plasma.
Plasma kann nach dem Druck, mit dem es erzeugt wird (Niederdruck- und Hochdruckplasma), oder nach der Temperatur (kaltes und heißes Plasma) eingeteilt werden. Hochtemperaturplasma (heißes Plasma) ist ein Bestandteil von Sternen, während Niedertemperaturplasma (kaltes Plasma) durch die Kombination von Gas und Elektrizität gewonnen werden kann.
Forscher der Fakultät für Lebensmittelwissenschaften und Fischerei der Westpommerschen Technischen Universität Szczecin testen weitere Produkte in einem Prototyp eines Generators für kaltes Plasma, der von ihren Kollegen von der Fakultät für Elektrotechnik gebaut wurde.
Ziel der Forschungsarbeiten ist die Entwicklung einer innovativen Technik zur Beseitigung von Mikroorganismen in Lebensmitteln, insbesondere in wärmeempfindlichen Produkten. Dadurch soll das Auftreten von Lebensmittelvergiftungen, die beispielsweise durch Bakterien wie Listerien oder Salmonellen verursacht werden, verringert werden. Die Idee ist, die Haltbarkeit von Lebensmitteln zu verlängern, ohne ihren Nährwert zu verlieren.
Bislang haben die Wissenschaftler aus Szczecin lebende Bakterienstämme untersucht und ihr Verhalten nach der Einwirkung von Plasma überprüft, aber sie haben auch Kolostrum aus Kuh- und Stutenmilch sowie Milchpulver von diesen Säugetieren getestet. Vielleicht wird sich die „Plasmabehandlung” von Lebensmitteln in Zukunft als Alternative zur Pasteurisierung erweisen. Sie ist umso attraktiver, als sie zwar Mikroorganismen eliminiert, den Produkten aber nicht ihren Nährwert nimmt.
Plasma ist der häufigste Zustand der Materie im Universum. Auf der Erde kommt es in der Natur in Form von Polarlichtern oder Blitzen vor. Für technische Zwecke wird es durch verschiedene Arten von elektrischen Entladungen erzeugt. Die gebräuchlichsten Anwendungen von kaltem Plasma sind Fernseher und Leuchtstofflampen, aber es gibt noch viele weitere: von der Biotechnologie über die Industrie und Medizin bis hin zur Landwirtschaft, heißt es auf der Website der Universität.
Arkadiusz Słomczyński